Fastenzeit: Jeder Zehnte will verzichten
Berlin (dpa) - Mindestens jeder zehnte Erwachsene in Deutschland will in der Fastenzeit auf etwas verzichten.
10 Prozent haben einen festen Fasten-Vorsatz, weitere 9 Prozent spielen mit dem Gedanken. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
„Jüngere stehen dem Thema offener gegenüber“, sagte YouGov-Geschäftsführer Holger Geißler. Sie hielten eher durch als Ältere.
Am wichtigsten sind für Fastende gesundheitliche Gründe - 53 Prozent nennen dieses Motiv. Sich selbst oder anderen beweisen, dass sie noch von einer bestimmten Gewohnheit lassen können, wollen 47 Prozent. Je 27 Prozent fasten aus Tradition oder aus religiösen Gründen. Eine konsumkritische Haltung nennen 20 Prozent.
Von denen, die schon einmal einen Fasten-Versuch gestartet haben, sind die meisten nach eigenen Worten glatt oder so einigermaßen durchgekommen: 44 Prozent blieben eisern, 42 Prozent wurden zwar schwach, hielten dann aber durch, 14 Prozent brachen ab.
Auf Süßigkeiten verzichten 74 Prozent der Fastenden - „schlechte Nachrichten für die Süßwarenindustrie“, sagt Geißler dazu. 52 Prozent wollen die Finger vom Alkohol lassen. Kein Fleisch essen wollen 30 Prozent, 24 Prozent wollen 40 Tage lang nicht rauchen.
Auch ein Handy- und Smartphone-Fasten gibt es: 13 Prozent planen einen Mobiltelefon-Verzicht. Es folgen Kaffee (11 Prozent) und Fernsehen (7 Prozent). 6 Prozent der Fastenden planen 40 Tage ohne Sex - der Anteil von Männern und Frauen ist hier fast gleich.
Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert bis Ostern. Bei der Fastenzeit werden die Sonntage nicht mitgerechnet. Sowohl zur katholischen als auch zur evangelischen Tradition gehört es, in der Fastenzeit bewusst Verzicht zu üben oder sich besonders dem Gebet zu widmen.