Feiertag Warum feiern wir Christi Himmelfahrt und Vatertag gleichzeitig?

Düsseldorf · Am kommenden Donnerstag ist Christi Himmelfahrt - und gleichzeitig Vatertag. Wir erklären, warum diese beiden Ereignisse auf einen Tag fallen.

Symbolbild

Foto: dpa-tmn/Peter Kneffel

Genau 39 Tage nach Ostersonntag feiert das Christentum „Christi Himmelfahrt“. Dieser Tag ist ein gesetzlicher Feiertag und wird besonders von Männern genutzt, um Ausflüge oder Bollerwagentouren mit ihren Freunden zu unternehmen. Die Männer feiern vielmehr „Vatertag“. Doch warum wird an einem christlichen Feiertag gleichzeitig auch der Vatertag zelebriert?

Hintergrund von Christi Himmelfahrt: Jesus kehrte zu seinem Vater zurück

Die 40 Tage zwischen Ostern und Christi Himmelfahrt ist jener Zeitraum, in dem sich Jesus nach seiner Wiederauferstehung an Ostern noch seinen Jüngern gewidmet hat, bevor er zu Gott, seinem Vater, in den Himmel aufstieg. Zu Ehren dieses Ereignisses gab es bereits im 4. Jahrhundert in vielen Gemeinden Prozessionen durch Felder oder Weinberge, die den Marsch der Jünger zum Berg Galiläa repräsentieren sollen. Damit ist Christi Himmelfahrt eines der ältesten Feste des Christentums.

Der Vatertag hat seine Wurzeln in Amerika

Sehr viel jünger hingegen ist der Brauch des Vatertags. Eine Amerikanerin namens Sonora Louisa Dott soll ihn Anfang des 20. Jahrhunderts ins Leben gerufen haben. Es heißt, sie habe ihrem Vater, ein Bürgerkriegsveteran, dafür danken wollen, dass er sie und ihre fünf Geschwister alleine großgezogen habe. Nach Etablierung des Tages in Amerika wurde der Ehrentag auch in Deutschland zunehmend gefeiert. Doch in Amerika wird der Tag anders als in Deutschland am dritten Sonntag im Juni gefeiert. Die Parallele zu Christi Himmelfahrt bleibt mysteriös.

Der ursprüngliche Sinn des Vatertags liegt wohl in der christlichen Handlung der Rückkehr eines Sohnes zu seinem Vater, um ihm näher zu sein. Die Art und Weise, wie die Männer ihren Ehrentag feiern, kann auf die Tradition der Prozessionen zurückzuführen sein. Noch heute gibt es in einigen Gemeinden sogenannte Flurumgänge an Christi Himmelfahrt. Doch der religiöse Sinn dieser Märsche ist weitestgehend verloren gegangen und die Wanderungen sind schon im 19.Jahrhundert für Trinkgelage ausgenutzt worden. Der Grundstein der heutigen „Vatertagstouren“ war gelegt.