Gottschalk sieht Abschied gelassen entgegen
Friedrichshafen/Stuttgart (dpa) - Thomas Gottschalk will seinem Nachfolger bei „Wetten, dass..?“ künftig Ratschläge geben - auch unaufgefordert. „Wenn mich einer fragt, werde ich meinen Senf dazugeben.
Ich gebe meinen Senf auch ungefragt dazu“, sagte der 61-Jährige den „Stuttgarter Nachrichten“.
Am Samstagabend moderiert Gottschalk zum letzten Mal die Show, die diesmal live aus Friedrichshafen am Bodensee kommt. „Ich habe dieser Sendung alles zu verdanken, das kann man ohne jedes Pathos sagen.“
Der Showmaster gab sich zuversichtlich, dass das ZDF-Format immer noch so kraftvoll sei, „dass man es nochmal beleben kann“. „Ich gönne der Sendung Erfolg. Allerdings würde es mich nachdenklich machen, wenn sie künftig wieder 15 Millionen haben...“, sagte Gottschalk mit Blick auf die Zuschauerzahlen. Bei der letzten Show Anfang November hatten 9,93 Millionen Menschen eingeschaltet. Das entsprach einem Marktanteil von 32,3 Prozent. In der Sendung aus Leipzig hatte Hape Kerkeling es abgelehnt, nächster Moderator der ZDF-Show zu werden. Wer Gottschalk ablösen soll, war am Samstag zunächst weiter unklar.
Gottschalk erinnerte sich an seinen Start bei „Wetten, dass..?“: „Als ich angefangen habe, war die Schlagzeile hinterher: Wir wollen Frank Elstner wieder haben! Die Nation hat sich nicht nach mir gesehnt und mich auch nicht von Anfang an liebevoll in die Arme genommen. Mir war das wurscht.“
Seinem Abschied nach 151 Sendungen sah Gottschalk gelassen entgegen: „Ich werde nicht tränenüberströmt rauskommen und auch hinterher nicht so von der Bühne gehen, weil ich es genieße. Ich werde mir die letzte Show nicht dadurch kaputt machen, dass ich sie als Ende von irgendetwas ansehe. Ich werde - wie immer - die beste Sendung machen, die ich je gemacht habe.“
Er habe sich mit dem „Sonderpaket "letzte Sendung"“ überhaupt nicht beschäftigt, versicherte Gottschalk, der anschließend zur ARD wechselt. „Das ist eine ganz normale Sendung. Ich habe mir keine Dankesworte überlegt. Ich habe mir auch keinen Bühnennebel bestellt und kein Feuerwerk.“
Gottschalk hatte seinen Rücktritt erklärt, nachdem Wettkandidat Samuel Koch am 4. Dezember 2010, in Sendung 192, stürzte. Er war mit Sprungstelzen über fahrende Autos gesprungen und ist seit dem Unfall gelähmt. „Ich habe gestern eine Mail von seinem Vater bekommen und dieser Kontakt wird bleiben“, sagte Gottschalk.
Die Entscheidung, mit „Wetten, dass..?“ aufzuhören, halte er nach wie vor für richtig. „Ich habe mich mit offenen Augen aus dieser Veranstaltung abgemeldet.“ Viele hätten nicht verstanden, dass er nach dem erklärten Abschied ein Jahr weitermache. Doch das ZDF habe einen Vertrag mit ihm und Hallen angemietet. Mit Blick auf die letzte Show vor der Sommerpause sagte Gottschalk: „Für mich war der gefühlte Ausstieg Mallorca. Als ich nach der Sendung aus der Arena geschritten bin, habe ich zu mir gesagt: "So, das war es eigentlich."“