Stiftung ehrt Reporter für Berichte über Engagement
Stuttgart (dpa) - Die Robert-Bosch-Stiftung hat vier Journalisten für deren Berichterstattung über ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. In der Kategorie Hörfunk gewann Gisela Keuerleber mit ihrem Feature „Ein Pate für Familie Demir“, gesendet auf WDR5, über das Patenschaftsprojekt einer Münsteraner Kita.
„Spannend und mitreißend, radiophon im besten Sinne, kommt diese WDR-Produktion daher“, sagte Jury-Mitglied Arthur Landwehr, Chefredakteur Hörfunk des SWR, laut Mitteilung vom Samstag. „Sie ist gut erzählt, inhaltlich tief recherchiert, differenziert dargestellt und dann durch viele eindrucksvolle Originaltöne sinnlich produziert.“
Der ebenfalls mit 10 000 Euro dotierte Journalistenpreis Bürgerschaftliches Engagement in der Kategorie Fernsehen ging an Ines Jacob für die WDR-Reportage „Urlaub im OP - Dr. Borsche in Bolivien“. Jacobs Beitrag zeigt den Plastischen Chirurg André Borsche, der regelmäßig in den ärmsten Regionen der Welt Verbrennungsopfern und missgebildeten Kindern hilft. „Ines Jacob ist ein sensibler, weil schlichter Film gelungen, der zeigt, was es heißt, Opfer zu bringen, um anderen Menschen zu helfen“, sagte der Geschäftsführer der AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion MBH, M. Walid Nakschbandi.
Die Jury ehrte in diesem Jahr zudem zwei Print-Autoren mit dem Marion-Dönhoff-Förderpreis 2011 für Journalisten unter 30 Jahren. Ronny Blaschke überzeugte mit seinem Beitrag „Der ewige Fremde“ aus der „Berliner Zeitung“, Nora Gantenbrink mit dem Bericht „Die Uni-Oma“ über das „Paten-Großeltern-Projekt“ der Universität Regensburg, der in „Der Zeit“ veröffentlicht wurde.
Laudator Heribert Prantl aus der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ sagte über Blaschkes Text: „"Der ewige Fremde" ist eine traurige Geschichte. Es ist gut, dass Ronny Blaschke einen diese Trauer spüren lässt. Vielleicht bewegt diese Geschichte Menschen, die sich von Appellen, von Kommentaren und Leitartikeln nicht bewegen lassen.“ An Gantenbrinks Beitrag lobte die Vorsitzende der Berliner Tafel, Sabine Werth, stellvertretend für die Jury: „Durch sehr einfühlsame Beobachtungen und Beschreibungen hat die Autorin es geschafft, viel Aufmerksamkeit auf ein eigentlich kleines Thema zu lenken und diesem Ehrenamt eine Bedeutung zukommen zu lassen.“
Die nach dem Großindustriellen Robert Bosch (1861-1942) benannte Stiftung vergibt den Journalistenpreis Bürgerschaftliches Engagement seit 1998. Ziel ist es laut Mitteilung, mehr Öffentlichkeit für das freiwillige Engagement von Bürgern im Gemeinwesen zu schaffen und die Diskussion über die Grundlagen einer lebendigen Bürgergesellschaft anzuregen. Zur Bewertung standen dieses Jahr insgesamt 184 Beiträge.