Grimme-Ehrung für Thomas Gottschalk
Marl (dpa) - Mehr als 60 Schauspieler und TV-Macher können sich in diesem Jahr Hoffnungen auf einen der begehrten Grimme-Preise machen. Die Sonderauszeichnung für das Lebenswerk steht schon fest. Diese besondere Grimme-Ehrung erhält „Wetten, dass..?
“-Moderator Thomas Gottschalk.
Das gab das Grimme-Institut in Marl bekannt. Grimme-Direktor Uwe Kammann bezeichnete das Fernsehjahr 2010 als „positiv“ mit „Erfindungsreichtum in der Spitze“. „An dieser Stelle muss sich das Deutsche Fernsehen auch international nicht verstecken“, sagte Kammann. Es gebe eine große Bandbreite an sehenswerten und diskussionswürdigen Filmen. Erwähnt wurde aber auch der Ramsch. „Die Qualität in der breiten Masse lässt nach“, sagte Grimme-Preis-Referent Ulrich Spies. Beim Dschungelcamp sehe er den „Boden des Geschmacklosen“ erreicht.
61 Fernsehproduktionen und Fernsehschaffende haben die Nominierungskommissionen aus 599 Vorschlägen ausgewählt. Acht Nominierungen kommen aus dem Lager der privaten Sender. Sie sind ausschließlich in der Kategorie Unterhaltung für die 47. Grimme- Preis-Vergabe vertreten. RTL ist diesmal nicht vertreten. Das Gros stellen traditionell die Öffentlich-Rechtlichen.
Die Alleinherrschaft in der Kategorie Information und Kultur ist für Spies nicht nur Anlass zur Freude. Große Informationssendungen gebe es zu wenig, da kämen die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Auftrag nicht ausreichend nach. Und herausragende Sendungen wie von Grimme- Anwärter Hubert Seipel mit Beiträgen wie „Die Welt des Josef Ackermann“, „Gier und Größenwahn“ oder „Wohin marschiert die Armee“ lägen so spät abends, dass sie die Masse nicht erreichten.
Weitere Nominierungen reichen vom Dauerbrenner „Tatort“ über „Unser Star für Oslo“, „DDR Ahoi“ bis zur Ruhrgebietskommödie „Ein Schnitzel für drei“ mit Armin Rohde und Ludger Pistor. Ein feines Stück Fußball-Persiflage gehört auch dazu. „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ brachte ein Interview mit BVB-Trainer Jürgen Klopp unter verdrehten Voraussetzungen. Mit dem Coach des Tabellenführers abgesprochen, wurden Klopp Fragen zur Misere des BVB gestellt. „Ein Kleinod“, meinte die Nominierungskommission Unterhaltung. Hintergrund-Beiträge über das Fußball-WM-Land Südafrika fanden dagegen kein Platz in der Nominierungsliste Information & Kultur.
Im Fiktion-Bereich ist die Verfilmung „Neue Vahr Süd“ dabei. Der Roman von Sven Regener verfolgt die Figur Frank Lehmann aus dem Bremer Stadtteil Neue Vahr Süd. Die Privaten trumpfen nur in der Unterhaltung auf. Neben der ProSieben/ARD-Kombi „Unser Star für Oslo“ sind auch „Die rüstige Rentner-Comedy“ von Sat.1 und „Elton vs Simon“ (ProSieben) im Rennen.
Die Preisträger werden am 16. März in Düsseldorf bekanntgegeben. Die Gala mit der Übergabe folgt am 1. April im Stadttheater von Marl.