Größter deutscher Freizeitpark verbietet Selfie-Sticks
Rust (dpa) - Deutschlands größter Freizeitpark, der Europa-Park in Rust bei Freiburg, verbietet Selfie-Sticks auf seinen Fahrgeschäften. Die langen Stangen, die als Armverlängerungen für Handy-Fotos und Videos dienen, seien ein Sicherheitsrisiko, sagte Parksprecher Jakob Wahl der dpa.
Bei Achterbahnfahrten oder anderen Attraktionen könnten sie aus der Hand rutschen und Menschen verletzen. Zudem ragten sie weit über die Sitzplätze der Passagiere hinaus, dadurch könne es zu Unfällen kommen. Weil immer mehr Menschen mit Selfie-Sticks unterwegs seien, habe der Park reagieren müssen.
„Erstmals in größerem Umfang aufgetreten ist das Phänomen diesen Winter“, sagte Wahl. Mit Beginn der Sommersaison habe sich der Vergnügungspark daher entschlossen, Selfie-Sticks auf Attraktionen zu untersagen. Mit Schildern werde darauf hingewiesen, Mitarbeiter würden verstärkt darauf achten und bei Verstöße einschreiten. Außerhalb der Fahrgeschäfte gelte das Verbot nicht.
Mit seinem Kurs bewege sich der Europa-Park im Trend der Branche, sagte eine Sprecherin des Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU) in Berlin. Selfie-Sticks seien auf Fahrgeschäften gefährlich und würden immer mehr zum Problem. Dies gelte auch für Volksfeste, bestätigte der Deutsche Schaustellerbund. Jeder Anbieter müsse jedoch einzeln entscheiden, wie er damit umgehe.
Auch der US-Konzern Disney hat Selfie-Sticks in allen seinen Vergnügungsparks untersagt. Das Verbot gelte ab sofort für alle Parkbereiche, hatten Medien kürzlich berichtet. Zuvor waren die Fotostangen auf den Fahrgeschäften verboten, im Rest der Parks aber noch erlaubt. Auch zahlreiche Museen, unter anderem in Deutschland, haben bereits Selfie-Sticks verbannt. Sie wollen damit verhindern, dass die langen Aluminiumstangen ausgestellte Werke beschädigen.