Mehrheit wünscht sich mehr Achtsamkeit von Mitmenschen
Hamburg (dpa) - Das Miteinander wird oberflächlicher. Schuld daran ist der Umgang mit Smartphones: Ständig werden die Handys auf Nachrichten geprüft - auch während eines Gesprächs. Eine Umfrage bestätigt, dass sich viele mehr Achtsamkeit von ihren Mitmenschen wünschen.
Ihre Gesprächspartner sollen ihnen in die Augen schauen, dabei aber nicht aufs Handy schielen - das wünschen sich laut einer repräsentativen Umfrage die weitaus meisten Menschen in Deutschland und fünf weiteren europäischen Ländern. In der Online-Erhebung des Forsa-Instituts im Auftrag einer Fluggesellschaft gaben 76 Prozent der Befragten an, das Miteinander der Menschen sei durch Smartphones, Internet und E-Mails oberflächlicher geworden. 83 Prozent wünschten sich laut der in Hamburg veröffentlichten Studie mehr zwischenmenschliche Achtsamkeit von ihren Mitmenschen.
Jeder zweite Befragte (50 Prozent) in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, England und Österreich erklärte, dass der Partner des öfteren mehr Aufmerksamkeit seinem eigenen Mobiltelefon schenke als seinem Gegenüber. 92 Prozent finden aber Augenkontakt während des Gesprächs wichtig. Zugleich räumen vier von zehn Befragten (39 Prozent) ein, dass sie selbst ihr Handy auch in Gesellschaft oft auf neue Nachrichten prüfen, und fast ebenso viele (38 Prozent) legen ihr Mobiltelefon während des Gesprächs gleich auf den Tisch.
In Deutschland ist man dabei offensichtlich etwas zögerlicher: Dort checkt laut der Studie nur jeder Vierte (27 Prozent) sein Smartphone in Gesellschaft, lediglich jeder Siebte (14 Prozent) legt es während einer Unterhaltung offen vor sich hin. Die Spanier haben dagegen weniger Hemmungen. 54 Prozent lugen immer wieder auf ihr Handy, das sich bei 56 Prozent auch gleich in Sichtweite befindet.
Für die Studie befragte Forsa zwischen dem 8. und 22. Oktober in den sechs Ländern jeweils mehr als 500 über 18-Jährige - insgesamt 3272 Personen, die zumindest gelegentlich das Internet nutzen.