Mexikaner Slim bleibt reichster Mensch der Welt
New York (dpa) - Rekord bei den Superreichen: Die Zahl der Milliardäre ist gut zwei Jahre nach der Finanzkrise rasant gestiegen und so hoch wie noch nie. 1210 Dollarmilliardäre verzeichnet die am Mittwoch (Ortszeit) vorgestellte neue „Forbes“-Liste - fast 200 mehr als vor einem Jahr.
Die drei Reichsten bleiben die Gleichen: Der Telekommunikations-Unternehmer Carlos Slim Helú (71) thront mit mehr als 74 Milliarden Dollar (53 Milliarden Euro) auf Platz eins. Dahinter folgen der Microsoft-Gründer Bill Gates (55) mit 56 Milliarden Dollar und der Investor Warren Buffett (80) mit 50 Milliarden Dollar. „Forbes“ machte seine Liste 2011 zum 25. Mal.
Erstmals seit Jahren ist unter den ersten Zehn kein Deutscher, dafür zwei Inder und ein Brasilianer. Reichster Deutscher ist der Aldi-Gründer Karl Albrecht, der mit geschätzten 25,5 Milliarden Dollar auf Platz zwölf kommt. Im Vorjahr war er Platz zehn.
„Die Liste repräsentiert die Weltwirtschaft: Es geht aufwärts, aber nicht überall“, sagte Steve Forbes. Noch nie seien so viele Milliardäre auf der Liste gewesen. „Zusammen haben sie 4,5 Billionen Dollar - das ist mehr als die Wirtschaftskraft von Deutschland.“ Allerdings sei der Trend klar: „Vor zehn Jahren kam die Hälfte der Milliardäre aus den USA, heute ist es noch ein Drittel.“ Asien habe jetzt mehr Milliardäre als Europa. Und die Hauptstadt der Superreichen ist nicht mehr New York, sondern Moskau.
Mit einem Zuwachs von mehr als 20 Milliarden Dollar innerhalb eines Jahres ist Slim, der Reichste der Reichen, zugleich der größte Verdiener unter den 1210 Milliardären.
Unter den hundert Reichsten sind nicht mehr fünf, sondern jetzt acht Deutsche. Versandhaus-König Michael Otto fiel zwar von Platz 21 auf 38, ist aber mit 16,6 Milliarden Dollar immer noch der zweitreichste Deutsche. Mit Susanne Klatten (44./14,6 Milliarden), Stefan Quandt (72./10,7 Milliarden) und Johanna Quandt (89./9,8 Milliarden) sorgte BMW-Besitz gleich für drei Plätze in den Top 100.
Die Familie des im Juli gestorbenen Aldi-Mitgründers Theo Albrecht liegt mit 14,4 Milliarden Dollar auf Platz 48, Klaus-Michael Kühne (Logistiker Kühne+Nagel) mit glatt 10 Milliarden auf Platz 81. Wieder dabei ist Maria-Elisabeth Schaeffler, die im Vorjahr nicht als Milliardärin geführt wurde. Mit 9,8 Milliarden kommt die Maschinenbau-Unternehmerin auf Platz 89.
Frauen sind deutlich unterrepräsentiert, mit Christy Walton und ihren 26,5 Milliarden Dollar ist jedoch immerhin eine unter den ersten Zehn. Wie die Walmart-Erbin haben die meisten Frauen ihr Vermögen geerbt. Weibliche „Selfmade-Milliardäre“ finden sich fast nur in Asien.
Der Älteste in der Liste ist der Schweizer Softwareunternehmer und Rennstallbesitzer Walter Haefner. Er wurde im September 100 Jahre alt. Jüngster Superreicher ist nicht mehr der 26 Jahre alte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (52./13,5 Milliarden), sondern sein gleichaltriger, aber acht Tage jüngerer, Kompagnon Dustin Moskovitz (420./2,7 Milliarden). Beim Vermögen liegt Moskovitz gleichauf mit Donald Trump und Oprah Winfrey. Facebook hat für gleich sechs Milliardäre in der Liste gesorgt. Jüngster Deutscher ist mit zwei Milliarden Dollar Albert von Thurn und Taxis (27) auf Platz 595.