Die Journalistin moderierte bisher „west.art“ im WDR-Fernsehen. Gleichzeitig will sich die Sendung, die jede Woche im Schnitt rund eine Million Zuschauer erreicht, in den kommenden Wochen eine neue Optik zulegen und neuen Themen öffnen, wie Redaktionsleiter Christhard Läpple am Montag in Berlin sagte.

Jede Woche erscheinen im Durchschnitt in Deutschland 1500 Bücher, etwa acht bis zehn Filme kommen neu ins Kino, sagte Läpple. „Wir wollen ein Navigationssystem für die Kultur sein.“ Seit dem Sommer probt die „aspekte“-Redaktion mit Sitz in Berlin auch teils längere Beiträge für die Sendung aus. Bisher sei das Magazin „zu textlastig“ gewesen.

Ob der Bericht über den umstrittenen Spaziergang von Bestseller-Autor Thilo Sarrazin („Deutschland schafft sich ab“) in Berlin-Kreuzberg oder der jüngste Report über Künstlerarmut in der Bundesrepublik - „aspekte“ will verstärkt Themen behandeln, die in den Nachrichtensendungen zu kurz kommen, sagte der Leiter Kultur und Wissenschaft im ZDF, Peter Arens.

„Quotengängiger“ soll das Magazin allerdings nicht werden. „Es gibt hier einfach keine hohe Quote und es wird sie auch nicht geben“, sagte Arens. Der tiefe Respekt vor der Kultur in Deutschland sei erhaltungswürdig und liebenswert. „aspekte“ wolle nach angelsächsischem Verständnis aber weniger zwischen Massen- und Hochkultur trennen. „Der Karaoke-Sänger im Mauerpark in Berlin ist uns genauso wichtig wie ein Konzert der Berliner Philharmoniker“, sagte Läpple.

Salié hatte sechs Jahre lang „west.art“ moderiert. Im Februar wird sie von der Berlinale aus Berlin berichten. Bei Urlaub wird Salié von Tobias Schlegl vertreten, bisher für die NDR-Satiresendung „Extra3“ tätig.