„Um Himmels willen“: Gaby Dohm geht ins Kloster
München (dpa) - Streit kann sehr amüsant sein - wenn man nicht selber betroffen ist. Vielleicht liegt darin das Erfolgsgeheimnis der ARD-Serie „Um Himmels willen“, die am Dienstag (10. Januar/20.15 Uhr) in die mittlerweile elfte Staffel startet.
Auch in den neuen Folgen liegen sich im idyllischen Kaltenthal der intrigante, machtgierige Bürgermeister Wolfgang Wöller (Fritz Wepper) und die umtriebigen Nonnen des nahen Klosters in den Haaren. Nach Herzenslust wird gestritten, getrickst und intrigiert, bis am Ende dann doch alle zumindest für kurze Zeit Frieden schließen. Alt Vertrautes also, mit einer Ausnahme. Denn mit Gaby Dohm gibt es ein neues Gesicht in der Runde der Schwestern. Als Oberin Louise von Beilheim tritt sie an die Stelle von Rosel Zech, die im Sommer gestorben ist.
Dabei macht es die neue Oberin ihren Schwestern nicht leicht. Denn wo immer es geht, pocht die Baronin auf ihre adelige Herkunft und erwartet angemessene Behandlung. Diplomatie ist nicht ihr Ding und so brüskiert sie die Schwestern gleich zu Beginn in der ersten Folge „Höhere Instanz“. Auf die 600-Jahr-Feier des Klosters hat sie keine Lust, stattdessen hofft sie darauf, den britischen Prinzen Charles zu treffen. Empörenderweise hat sie für den Empfang in München noch keine Einladung.
Nicht minder sauer ist man im Kloster, auch wenn Schwester Hanna (Janina Hartwig) gerade andere Sorgen hat und einen Vermissten sucht, der einen Abschiedsbrief hinterlassen hat. Dabei kreuzen sich ihre Wege natürlich mit Wöller, der offenbar mal wieder krumme Geschäfte anschiebt. Mit viel Geschick versucht Schwester Hanna, alles nach ihren Vorstellungen zu regeln.
Gaby Dohm gefällt die Rolle der zickigen, leicht bornierten Baronin, der es anfangs schwer fällt, sich mit dem Kloster in der Provinz zu beschäftigen. Dabei kamen ihr auch ihre Erfahrungen als Schülerin einer Klosterschule zugute, die sehr gut waren. „Die Schwestern konnten sich sehr ihrem Beruf widmen, weil sie nichts Weltliches um sich herum hatten“, sagte sie im Interview der Nachrichtenagentur dpa. „Sie waren wenig abgelenkt von weltlichen Dingen, von Äußerlichkeiten. Das war nie ein Thema, wer was anhat, wer wie ausschaut, das war sehr positiv.“
Auch Janina Hartwig schätzt ihren Part der Schwester Hanna sehr - als Hauptkontrahentin von Bürgermeister Wöller wurde sie 2006 die Nachfolgerin von Jutta Speidel. Die Arbeit mache großen Spaß, ans Aufhören denke sie deshalb nicht: „In welchem Job kann man mal American Truck fahren oder einen alten Mercedes-Bus oder Tango tanzen oder Steppen lernen?“