<h3>Wann darf abgestimmt werden?

Das ist neu beim Eurovision Song Contest (ESC): Der Satz "Europe, start voting now" (Europa, stimme jetzt ab") fällt Stunden früher als bisher. Sobald der erste Teilnehmer aufgetreten ist, können die Zuschauer für alle Interpreten anrufen. Bisher wurden die Telefonleitungen immer erst freigeschaltet, nachdem alle Interpreten gesungen hatten. Man kann seine Entscheidung aber auch in Ruhe überdenken: Die Leitungen sind bis 15 Minuten nach dem letzten Vortrag geöffnet.

Die Verantwortlichen von der Europäischen Broadcasting Union (EBU) argumentieren, dass es logischer sei, für ein Lied anzurufen, wenn man es hört, anstatt bis zum Ende der Vorstellungen zu warten. Das Verfahren soll auch für mehr Gerechtigkeit sorgen: Nach ihren Beobachtungen hatten Sänger mit höheren Startnummern bisher bessere Chancen. Man könnte aber auch mutmaßen, dass sie davon ausgehen, es werde ohnehin nur nach Ländern abgestimmt.

Ein Anruf aus dem Festnetz kostet 0,14 Euro, ein Anruf per Handy 0,20 Euro. Von einem Anschluss können maximal 20 Anrufe abgesetzt werden.

Die Punkte, die eine Nation vergibt, werden seit dem vorigen Jahr zu gleichen Teilen aus der Wertung der Zuschauer und der jeweils fünfköpfigen Länderjury ermittelt. Damit sollen die "Solidaritätsabstimmungen der Ostmafia" eingedämmt werden.

Vorsitzender ist der Entertainer und ESC-Fan Hape Kerkeling, der auch die deutschen Punkte nach Oslo durchgibt. Außerdem dabei: die Sängerin Mary Roos, zweifache Grand-Prix-Teilnehmerin für Deutschland, Jochen Rausch, Programmchef des WDR-Hörfunksenders EinsLive und Schriftsteller aus Wuppertal, Fernsehmoderatorin Hadnet Tesfai aus Berlin sowie der Sänger Johannes Oerding aus Kleve. Generell sollen die Mitglieder aller Jurys einen beruflichen Bezug zur Musik haben, aber in keiner Form an Wettbewerbstiteln beteiligt sein.

Gewonnen hat das Land mit dem Interpreten, der am Ende die meisten Punkte aus den teilnehmenden 39 EBU-Staaten bekommen hat. (ang)