Österreicher trauern um „Wetten, dass..?“
Berlin (dpa) - Der Österreichische Rundfunk (ORF) bedauert das Ende des Unterhaltungsklassikers „Wetten, dass..?“.
„Die Show hat sich in 34 Jahren tief in die Herzen ihrer Zuseher und ihrer Macher gegraben“, sagte ORF-Unterhaltungschef Andreas Vana in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Für jeden ist "Wetten, dass..?“ auch ein Teil der eigenen Geschichte.“
Das Potenzial von „Wetten, dass..?“ sei in Österreich immer noch extrem hoch: Allein 826 000 Landsleute hätten die letzte Ausgabe von „Wetten, dass..?“ aus Österreich (Graz) im November gesehen. Auf Deutschland hochgerechnet seien das gute acht Millionen.
Die objektiven Kriterien hätten die Entscheidung, die Sendung zu beenden, jedoch gerechtfertigt. Es gebe keine „Alleinstellungsmerkmale“ mehr, die Jugend setze viel mehr auf neue Medien wie Youtube. Dennoch sagt Vana: „Ich glaube aber: Das elektronische Lagerfeuer wird nicht erlöschen. Wir werden auch mit anderen Formaten und Shows wieder verschiedene Zielgruppen gemeinsam vor den Bildschirmen versammeln.“
Dass „Wetten, dass..?“, an dem das ZDF die Markenrechte hält, vielleicht doch und dann möglicherweise mit Thomas Gottschalk wiederbelebt werde, hält Vana für ausgeschlossen. Die drei Eurovisionspartner SRG (Schweiz), ORF und das ZDF seien vielmehr dabei, eine neue gemeinsame Show zu entwickeln. Details nannte Vana nicht. Frühestmöglicher Start des Formats sei nicht vor Anfang 2016.
Optimistisch sieht Vana auch auf die Zukunft des mit dem Schweizer Fernsehen und der ARD zusammen produzierten Klassikers „Musikantenstadl“, der bis Ende 2015 Bestand haben wird, aber zuletzt stark unter Beschuss geriet. „Wir glauben an die Musik und die erfolgreiche Eurovisionssendung, die dem ORF sehr am Herzen liegt. Aber wir werden an der Marke drehen und schrauben, so dass es spürbare Veränderungen geben wird“, sagte der Unterhaltungschef. Es gebe derzeit sehr konstruktive Gespräche zwischen den drei Partnersendern. „Wir sind in einer Evaluierungsphase, in der alle Sendungselemente thematisiert werden“, sagte Vana.