Perspektiven in NRW — Karriere und Bildung zwischen G8 und G9

Der Übergang vom Frühling zum Sommer stellt für junge Erwachsene selten eine Zeit der Entspannung dar. Anstatt in Schwimmbad oder Park die Sonne zu genießen, werden Bewerbungen verschickt und Klausurmaterialien durchgearbeitet.

Besonders diejenigen, die den Abschluss in der Tasche haben, sind gerade jetzt auf der Suche nach Ausbildungs- und Studienplätzen, von denen der Großteil bereits im September und Oktober beginnt.

Denn die Schülerinnen und Schüler, die erst jetzt in der wichtigen Prüfungsphase sind müssen sich erst einmal darauf konzentrieren, die zentralen Klausuren zu meistern. Nicht umsonst gab es Anfang des Monats wieder die Diskussion über das sogenannte "Turbo-Abitur": Gegner des 12-Schuljahr-Modells, das in einigen Bundesländern bereits wieder abgeschafft wurde, appellieren vor allem an die Orientierungszeit, die die jungen Erwachsenen bräuchten, um zu wissen, was sie beruflich machen wollten. Wer mit 17 direkt an die Hochschule gehe oder die Ausbildung anfange, könne sich dessen einfach noch nicht sicher sein. Für Auslandsaufenthalte während der 11. Klasse (die es im G8 Konzept nicht mehr gibt) sowie nach dem Abitur (beispielsweise Soziales Jahr, Au-Pair) sei keine Zeit mehr.

Zusammengefasst hieße dies: weniger Zeit für wichtigere Entscheidungen, vorprogrammierter Schulstress und weniger Spaß am Lernen — und dies bereits in der Grundschulzeit. Eine gewisse Freiheit aber sollte zu jeder Kindheit und auch zum Jugendalter gehören, denn nur so entfalten sich Vorlieben und Hobbys, aus denen man später mehrere konkrete Berufswünsche entwickeln kann. Anderen Theorien nach lassen sich bereits die Sternzeichen zur Rate ziehen -—sie stehen stellvertretend für bestimmte, charakterliche Eigenschaften, welche sich wiederum für einzelne Berufsgruppen oder Positionen eignen. Im Magazin der Lebensberatung von Viversum gibt es dazu eine Übersicht der verschiedenen Karrieretypen. Welche Aufgaben passen zu einem Stier, in welchem Bereich sollte man als typischer Skorpion arbeiten? Diese Fragen lassen sich damit leicht beantworten.

Zu diesen autokorrektiven Methoden gibt es eine Reihe an Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, die den frisch gewordenen Abiturienten zumindest einen kleinen Überblick über Chancen und Perspektiven geben können.

Renommiert ist der Karrieretag in Düsseldorf, der am 12. Juni stattgefunden hat. Dort konnten Absolventen mit Abitur mehr als 30 Unternehmen vorfinden, die über Ausbildung, duales Studium und Trainee-Perspektiven berichteten. Doch auch Karriereplanung selbst war ein Thema: Zahlreiche Bewerbungs-Trainings sowie Mappen-Workshops sollten helfen, dem Frust der gescheiterten Bewerbung entgegenzutreten. Genaue Daten sowie die Ausstellerliste gibt es auf http://www.karrieretag.org/infos-fuer-besucher-duesseldorf/.

Durch ganz Deutschland tourt derzeit die Vocatium, die im Juni in Bielefeld, Trier, ebenfalls Düsseldorf sowie in vielen weiteren Städten ihre Pforten öffnen wird. Hier wird besonderen Wert auf die individuellen Berufswünsche gelegt. Man vereinbart online einen Termin mit den Ausstellern und macht sich einen Plan für den Tag. Durch zahlreiche Partner und Sponsoren (IHK, Agentur für Arbeit) genießt die Vocatium einen besonders guten Ruf. Termine kann man auf der Webseite des Veranstalters beantragen: http://www.erfolg-im-beruf.de/vocatium.html/

Dies beschreibt die Highlights des Monats Juni, aber auch im Sommer wird es noch einige solcher Veranstaltungen geben. Auch wer einige dieser Events verpasst, braucht sich also keine Sorgen um Studium oder Ausbildung zu machen.