„Rocket Man“ Kümmert gewinnt „The Voice of Germany“
Berlin (dpa) - Er ist eigentlich nicht der typische Castingshow-Gewinner: Andreas Kümmert aus Gemünden (Bayern) hat auch ohne großen Worte die dritte Staffel von „The Voice of Germany“ gewonnen.
Der 27-jährige Berufsmusiker mit Bart und Brille hatte einen Kapuzenpullover und Jeans an und wirkte beim Liebes-Duett mit dem britischen Popstar Rebecca Ferguson („Nothing's Real But Love“) eigentlich deplatziert. Die Zuschauer wählten ihn am Ende trotzdem klar zum Gewinner - mit 47 Prozent der Stimmen. Die Sat.1-Live-Show aus Berlin-Adlershof verfolgten 3,6 Millionen Zuschauer am Fernsehen, was deutlich mehr waren als beim Halbfinale (2,72 Millionen).
Vollblut-Musiker Kümmert, der von Anfang an die Fans der Show mit seiner Rockröhre begeisterte, war Favorit auf den Finalsieg und setzte sich am Freitagabend deutlich gegen seine drei Konkurrenten Chris Schummert (20, Berlin), Judith van Hel (27, München) und Debbie Schippers (17, Geilenkirchen) durch. Alle Finalisten wurden vom Publikum begeistert gefeiert und wollen ihren Weg im Musikgeschäft weitergehen.
„Der Erfolg hier bedeutet mir sehr viel, weil ich lange dafür gearbeitet habe“, sagte Kümmert, der seit sieben Jahren in Bars und kleinen Clubs auftritt, nach der Show. „Ich hoffe, dass ich ein ganzes Leben lang auf Tour gehen und Musik machen kann.“ Coach Max Herre freute sich mit seinem Schützling: „Andreas steht für handgemachte und ehrliche Musik. Das hat er die ganze Staffel über transportiert“. Der Franke bekam während der Staffel den Spitznamen „Rocket Man“ verpasst, weil er mit dem gleichnamigen Song von Elton John erstmals herausragte.
Die Kandidaten sangen im Finale neben ihren eigenen Songs Duette mit den britischen Popstars James Blunt („Bonfire Hearts“), Ellie Goulding („Burn“), Tom Odell („Another Love“) und Rebecca Ferguson („Nothing's Real But Love“). Auch die Coaches Max Herre, The BossHoss und Samu Haber (Sunrise Avenue) traten gemeinsam mit ihren Talenten auf. 80er-Jahre-Ikone Nena hatte dagegen einen ruhigen Abend, denn ihre letzten Kandidatinnen schieden bereits im Halbfinale aus.
Die erste Staffel von „The Voice of Germany“ hatte 2012 die Berlinerin Ivy Quainoo gewonnen. Die Echo-Gewinnerin saß auch beim Finale der dritten Staffel im Publikum. Die Einschaltquoten gingen zwar zurück, in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen punktete die Show aber regelmäßig. Sie lag außerdem weit über Sender-Durchschnitt. Deshalb kündigten ProSieben/Sat.1 bereits an, im kommenden Jahr eine vierte Staffel zu produzieren. Die Talente würden bereits nach Weihnachten gesucht.
Ob auch alle Coaches wieder mit an Bord sind, ist noch nicht bekannt: „Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, und ich bin froh, dass wir das Ding so geschaukelt haben“, erklärte Ex-Freundeskreis-Sänger Herre. Der Hip-Hopper brachte während der Staffel sein Unplugged-Album heraus und betonte nach der Show: „Dieses Format zeigt, dass durch Casting-Shows auch nachhaltige Karrieren entstehen können. Ich glaube, Andreas hat das Zeug dazu.“