Krimi-Reihe Schwarzwald-„Tatort“: Fälle sollen im Vordergrund bleiben
Freiburg (dpa) - Nach der Premiere des Schwarzwald-„Tatorts“ im Ersten arbeiten die beiden Hauptdarsteller Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner bereits an neuen Fällen.
Die Figuren werden weiterentwickelt, sagte Regisseur Robert Thalheim in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Die erste Folge habe dafür die Grundlage geschaffen. Beim Premieren-„Tatort“ am Sonntagabend sei bewusst wenig erzählt worden von den zwei Ermittlern. Dies werde sich mit der Zeit ändern. Die Kriminalfälle stünden jedoch auch weiterhin im Vordergrund.
Löbau und Wagner waren am Sonntagabend im Ersten erstmals als Kommissare Franziska Tobler und Friedemann Berg in der populären ARD-Krimireihe zu sehen. Der erste Fall der Schwarzwälder „Tatort“-Kommissare startete mit guten Zuschauerzahlen: Durchnittlich 9,13 Millionen schalteten dafür ein. Das war ein Marktanteil von 27,2 Prozent - mehr als jeder vierte Zuschauer zur besten Sendezeit und damit weit vor der Konkurrenz.
Der neue „Tatort“ aus Freiburg löst den Bodensee-„Tatort“ aus Konstanz ab. Dessen letzte Folge mit Eva Mattes als Klara Blum lief im Dezember 2016 und hatte 8,86 Millionen Zuschauer (24,3 Prozent).
Die Dreharbeiten für die zweite Folge beginnen laut zuständigem Südwestrundfunk (SWR) Mitte Oktober. Gedreht wird, wie auch der erste Fall, im Schwarzwald.
Hauptdarstellerin Löbau (45) absolviert zuvor eine Theaterpremiere. Am Donnerstag (5. Oktober) wird im „Theaterdiscounter“ in Berlin ihr neues Stück „Nächstes Jahr in Tskaltubo“ erstmals gezeigt.
Ihr Fernsehkollege Wagner (48) hatte am Sonntag keine Zeit zum „Tatort“-Schauen. Er feierte den 80. Geburtstag seiner Mutter, wie er vor der „Tatort“-Premiere der dpa in Freiburg sagte.
Geplant sind künftig aus dem Schwarzwald in der Regel zwei Fälle pro Jahr, sagte eine SWR-Sprecherin. Der Schwarzwald-„Tatort“ folgt dem Bodensee-„Tatort“, der im vergangenen Dezember zum letzten Mal lief. Nach 14 Jahren war Schluss für Ermittlerin Klara Blum (Eva Mattes).
Von der Polizei bekamen die zwei neuen TV-Ermittler gute Noten. „Sie würden auch im wirklichen Leben gut zu uns passen“, sagte der Chef der Freiburger Kriminalpolizei, Peter Egetemaier. Schön sei ihre große Realitätsnähe: „Ich werde von Verwandten und Bekannten immer mal wieder gefragt, ob wir auch Ermittler haben, die normal sind, die also keine psychischen Probleme oder zerrüttete Ehen haben und das bei der Arbeit mit sich rumschleppen.“
Die Schilderung privater Probleme habe im „Tatort“ etwas überhand genommen, meinte Egetemaier: „Das ist sehr wohltuend, dass sich die beiden neuen Ermittler zumindest im ersten Fall davon unterscheiden.“
Die Krimireihe der ARD läuft seit 1970. Die Sender stellen regionale Ermittlerteams, die abwechselnd zu sehen sind. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es den Angaben zufolge zurzeit 21 solcher Teams. Hinzu kommt Heike Makatsch, die einmalig in einem „Tatort“-Special 2016 in Freiburg als Kommissarin zu sehen war und für die laut SWR nun ein anderer Ort gesucht wird.