Sophie und Luca waren 2012 die beliebtesten Namen
Wiesbaden (dpa) - Sophie und Luca waren 2012 die populärsten Vornamen für Neugeborene in Deutschland. Auf der alljährlichen Hitliste der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) machte Luca/Luka dabei einen Sprung von Platz sieben an die Spitze.
Ein Jahr zuvor lag noch Maximilian vorn. Er belegt nun Platz zwei, gefolgt von Alexander, wie die Gesellschaft am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
Die Liste ist nicht die einzige Erhebung von Vornamen in Deutschland, sie ist aber nach GfdS-Angaben die repräsentativste. Mit Daten aus 675 Standesämtern werteten die Sprachforscher diesmal eine Rekordzahl von 780 000 Namenseintragungen aus. Das waren knapp 80 Prozent aller Neugeborenen im vergangenen Jahr. Eine amtliche Statistik gibt es nicht.
Bei den Mädchen war Sophie/Sofie schon 2011 Spitze, auch auf den nächsten Plätzen mit Marie und Maria änderte sich nichts. Unter insgesamt 50 000 verschiedenen Namen wurden Fallion, Kirono, Meus oder Katte erstmals eingetragen. Bei Loriot, Kater, Motte oder Bommel sagten Standesämter und Sprachforscher „Nein“.
Weil die Namensmode nur langsam wechselt, herrschen unter den ersten zehn Listenplätzen weiterhin biblische oder antik klingende Namen vor. Die elegante italienische Namensform Luca sei wohl aufgestiegen, weil sie sich gut für Doppelnamen eigne, sagte GfdS-Sprachberaterin Frauke Rüdebusch. Der herkömmliche Lukas/Lucas steht bei den Jungen auf Platz sieben.
Großtrend bleibt die Wiederkehr von Namen aus der Großväter- oder Urgroßvätergeneration: Anton (21), Emil (23) oder Karl (34) verbesserten ihre Ränge. Namen der Nachkriegsgeneration wie Uwe, Jürgen und Horst sind derzeit nicht gefragt, ebenso wenig die Spitzenreiter jüngerer Jahrzehnte wie Christian oder Sebastian.
Bei den Mädchennamen sei die Liste stabiler, sagte Rüdebusch. Gefragt seien klangvolle Namen, meist mit der Endung -a. Die über viele Jahre populäre Leonie (Platz 15) fiel aus den Top Ten heraus.
Weil die Standesämter auch bei Doppelnamen jeden Namensteil einzeln erfassen, stehen auf der GfdS-Liste meist Namen vorn, die oft kombiniert werden. Der Hamburger Hobbyforscher Knud Bielefeld sah dagegen für 2012 Mia und Ben vorn. Er wertet die Online-Namensanzeigen von Geburtskliniken und ausgewählte Standesämter aus - nach seinen Angaben etwa ein Viertel des Geburtsjahrganges.