"Menschen bei Maischberger" Til Schweiger zu CSU-General Scheuer: "Sie gehen mir auf den Sack"
Köln. Der Schauspieler Til Schweiger ist in einer Talkshow bei einem Wortwechsel mit CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer ein wenig aus der Rolle gefallen. Schweiger hatte in der am Dienstagabend ausgestrahlten ARD-Sendung „Menschen bei Maischberger“ nach WDR-Angaben vorgeschlagen, den Solidarzuschlag für die Finanzierung von Flüchtlingsheimen zu verwenden.
Als Scheuer diesen Vorschlag als „albern“ bezeichnete, bedachte Schweiger ihn mit den Worten: „Sie gehen mir auf den Sack, echt.“
Der Schauspieler forderte zugleich ein härteres Vorgehen des Staats gegen Fremdenhass. „Wo ist der Politiker, der sagt: Jetzt ist Schluss, bis hier hin und nicht weiter?“, fragte Schweiger. „Zu Fremdenhass und zum Mord aufzurufen, ja zu Brandanschlägen, das ist verfassungsfeindlich. Wo ist das Mitglied in unserer Regierung, das sich hinstellt und sagt: Dafür werdet ihr bestraft?“. An Scheuer gewandt sagte Schweiger: „Ich werde Sie beobachten, Herr Generalsekretär, ob Sie demnächst mal irgendwie sich mit Vehemenz gegen diesen Mob stellen.“
Schweiger äußerte sich auch zu rechtsradikalen Parolen und Ausschreitungen von Demonstranten gegen Flüchtlinge im sächsischen Freital. „Da sollte man zwei Hundertschaften Polizei hin schicken, die einkassieren und sagen: Heute Nacht, da bleibt ihr mal im Knast, denkt mal ein bisschen drüber nach, was ihr hier macht. Und morgen kommt ihr nicht mehr hier her.“ Er könne nicht verstehen, dass das nicht möglich sei, fügte der Schauspieler und Produzent hinzu. „Da kommt man immer mit Versammlungsrecht in Deutschland. Da muss man, finde ich, die Verfassung irgendwie ein bisschen ändern. Die Verfassung kann doch nicht die Leute schützen, die nichts anderes vorhaben, als die Verfassung abzuschaffen.“ Am Ende seines Auftritts bei Moderatorin Sandra Maischberger entschuldigte sich Schweiger bei dem CSU-Generalsekretär für seinen Ausraster: „Mein kleiner Ausraster tut mir leid. Für das 'Sie gehen wir auf den Sack' möchte ich mich entschuldigen.“ Schweiger hatte zuletzt wiederholt seinem Zorn über Fremdenfeindlichkeit in Deutschland Luft gemacht und die Politik zum Handeln aufgerufen.