Wechsel in „Bild“-Chefredaktion: Koch folgt auf Diekmann

Berlin (dpa) - Wechsel an der Spitze der größten deutschen Zeitung: Kai Diekmann (51) gibt nach 15 Jahren die „Bild“-Chefredaktion an eine seiner bisherigen Stellvertreterinnen ab.

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Die 38-jährige Tanit Koch werde vom 1. Januar an Diekmann nachfolgen, teilte die Axel Springer SE in Berlin mit. Diekmann werde dann in seiner Rolle als Herausgeber der „Bild“-Gruppe die Führung der Chefredakteure übernehmen. Die aus Bonn stammende Koch ist derzeit stellvertretende Chefredakteurin und Unterhaltungschefin von „Bild“.

Koch war schon in unterschiedlichen Funktionen für „Bild“ tätig, etwa als Redaktionsleiterin von „Bild Hamburg“ und Textchefin von „Bild“. Zuvor war sie ab 2009 in der Chefredaktion der „Welt“-Gruppe.

Die von Diekmann geführte Chefredakteursrunde setzt sich neben der Juristin und Politikwissenschaftlerin Koch aus „Bild“-Digital-Chefredakteur Julian Reichelt (35), „Bild am Sonntag“-Chefredakteurin Marion Horn (49) und „B.Z.“/„Bild Berlin“-Chefredakteur Peter Huth (46) zusammen. Es ist das erste Mal in der 63-jährigen Geschichte der „Bild“-Zeitung, dass eine Frau Chefredakteurin beim Schlachtschiff des Hauses Springer ist.

Diekmann hatte in den vergangenen Jahren die digitale Zukunft des Blattes in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt - unter anderem mit seinem einjährigen Aufenthalt im Silicon Valley in den USA. Der Axel-Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner würdigte Diekmann als „langjährigsten und wohl auch erfolgreichsten Chefredakteur von „Bild““.

Diekmann ist seit 1. Januar 2001 Chefredakteur der „Bild“-Zeitung und fungiert dort genauso lange schon als Herausgeber. Seit 2008 ist er Gesamtherausgeber der „Bild“-Gruppe. Er werde vom kommenden Jahr an die „Markensteuerung“ aller „Bild“-Angebote und „die publizistische Ausrichtung sowie Weiterentwicklung der „Bild“-Marken in den Mittelpunkt seiner Aufgaben stellen“, heißt es in der Mitteilung.

Die „Bild“-Zeitung hatte im dritten Quartal dieses Jahres eine verkaufte Auflage von 2,203 Millionen Exemplaren (IVW-geprüft, inklusive „B.Z.“), im Vorjahreszeitraum waren es 2,435 Millionen gewesen. Die aktuelle Reichweite der „Bild“ (veröffentlicht im Juli 2015, MA Presse II) beträgt 10,35 Millionen (2014: 11,32 Millionen).

Döpfner hob zu dem Wechsel hervor: „Das Konzept von „Bild“ hat sowohl digital als auch international spannende Entwicklungsperspektiven.“ Diese Potenziale solle Diekmann nun konkretisieren.