Zukunftsforscher Horx: Asia-Kultur liegt im Trend

Kelkheim (dpa) - Das Jahr 2012 steht im Zeichen von Fernost - meint zumindest der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. „Wir kommen von einem amerikanischen in ein asiatisches Zeitalter“, sagte der 56-Jährige der Nachrichtenagentur dpa.

Die US-Kultur habe die Welt ein halbes Jahrhundert geprägt. Nun sei die asiatische Kultur auf dem Vormarsch - etwa in Glaubensfragen (Buddhismus) und in der Küche. Auch die ganzheitliche Denkweise finde mehr Anklang. „Alles hängt mit allem zusammen. Dieser Trend wird sich weiter verstärken“, sagte der Gründer des Zukunftsinstituts im hessischen Kelkheim.

Der stärkste soziokulturelle Trend sei derzeit noch „Retro“. „Die Mode, die Musik, die Gedanken - alles dreht sich um eine Idealisierung der Vergangenheit, die angeblich besser war als die Gegenwart. Das wird weitergehen“, prognostizierte der Soziologe. Die Zukunft und das „Nach-Vorne-Schauende“ stünden nicht so hoch im Kurs.

Angesichts von Krisenherden und wachsendem Wutbürgertum sagte Horx: „Viele Bürger sehnen sich stark nach Führung, nach integren Personen in der Politik. Und diese gibt es durchaus.“ In der krisengeschüttelten Gegenwart bewähre sich die Politik, auch wenn sie nicht immer eine glänzende Figur mache. „Die Politik kann nicht mehr alle Lebensfragen und Lebenslagen für die Bürger regeln.“

Und wie's weitergeht? „Demokratie in Zukunft wird wieder lokaler, konkreter und verantwortlicher, weil diejenigen, die "dagegen" sind, sich irgendwann auch einer Abstimmung stellen müssen“, sagte Horx.