Globaler Kinderporno-Ring zerschlagen - Sex mit Babys
Washington (dpa) - Die jüngsten Opfer waren Babys, andere hatten gerade mal Laufen gelernt. Ein internationaler „Privatclub“ hat sich im Internet an brutalen Kinderpornos berauscht. „Worte können nicht beschreiben, wie entsetzlich die Verbrechen waren“, sagen Fahnder.
Die USA haben zusammen mit Behörden aus anderen Ländern den Kinderporno-Ring jetzt zerschlagen. Die Mitglieder des Netzwerks sollen im Internet zehntausende kinderpornografische Fotos und -Videos verbreitet haben. Die jüngsten Opfer waren im Babyalter, die ältesten 12 Jahre alt. Nach Angaben des US-Justizministeriums wurden inzwischen 72 Tatverdächtige angeklagt. 13 Festnahmen gab es auch im Ausland, darunter in Deutschland, Frankreich, Schweden, in den Niederlanden und in der Schweiz.
Die bereits 2009 begonnene „Operation Delego“ war nach Angaben der amerikanischen Behörden die bisher größte internationale Aktion gegen Kinderpornografie. Selbst hartgesottene US-Fahnder sprachen von einer „absoluten Horror-Story“. Nach ihren Ermittlungen operierte das Netzwerk als privater „Club“ mit dem Namen „Dreamboard“. Zugang gab es nur für die rund 600 Mitglieder. Je drastischer das Material war, das sie beisteuerten, desto mehr Bilder und Filme durften sie anschauen.
Als „Hölle“ auf Erden beschrieben Fahnder den „Dreamboard“-Ring. „Dream“ heißt übersetzt Traum. „Für die Kinder, die sie missbraucht haben, war es ein Alptraum“, sagte Justizminister Eric Holder am Mittwoch (Ortszeit).
Aus Gerichtspapieren geht laut Medienberichten hervor, dass die Mitglieder zwischen dem Jahr 2008 und dem Frühjahr dieses Jahres eine riesige „Bibliothek“ mit schätzungsweise 27 000 Bildern und Videos angelegt hatten - oftmals mit Szenen brutaler Gewaltanwendung. Viele Club-Angehörige hätten das Material selbst produziert - und seien häufig auch selbst darin als Akteure aufgetaucht.
Es soll vier Kategorien der Mitgliedschaft gegeben haben, mit der Möglichkeit eines „Aufstiegs“ nach einer Art Belohnungsprinzip. Jede Stufe bedeutete jeweils größeren Zugang zur sogenannten Bibliothek.
Verdienen konnten sich die Mitglieder den Weg „nach oben“, indem sie selbst zunehmend mehr Material beisteuerten. Die höchste Stufe, so die Zeitung „USA Today“ am Donnerstag, hieß „Super VIP“ und war für jene reserviert, die Fotos und Videos selbst produzierten. Kategorien gab es nach Angaben der Zeitung auch für die Inhalte des Materials. In der Stufe „Super Hardcore“ gab es etwa Bilder von Kindern, „die leiden oder weinen“.
Wer sich für den Club „bewerben“ wollte, musste nach den Berichten online „Probematerial“ posten, ein „Prüfer“ habe dann etwa mehr Nacktheit oder ein jüngeres Alter der Kinder verlangt. Der Zugang zum Material sei verschlüsselt gewesen, die Mitglieder benutzten Decknamen.
Von den 72 Angeklagten konnten zunächst nur 52 festgenommen werden, 20 waren zunächst flüchtig. In einigen Fällen müssen die Fahnder noch die Identität herausfinden.
Vier Clubmitglieder seien mittlerweile zu Haftstrafen zwischen 20 und 30 Jahren verurteilt worden, teilte das US-Justizministerium mit. Es machte zugleich klar, dass die Männer damit noch glimpflich davongekommen seien. „Worte können nicht beschreiben, wie entsetzlich die Verbrechen waren, die dem Unternehmen vorgeworfen werden“, erklärte Lanny Breuer von der Kriminalabteilung der Behörde.