Gottschalk erwischt guten Start

Gottschalk erwischt guten Start

Düsseldorf. Am Ende sank Thomas Gottschalk sogar auf die Knie, um die Zuschauer gespielt verzweifelt zum erneuten Einschalten am Montagabend aufzufordern. Dabei wäre das wohl nicht nötig gewesen. Von ein paar Schönheitsfehlern abgesehen, gelang ihm am Montag eine recht gute Premiere seiner ARD-Vorabend-Show „Gottschalk Live“ .

In der aus „Wetten, dass . .“ bekannten, lockeren Manier startete Gottschalk in seine Sendung, teilte seine Gedanken über die Trennung von Heidi Klum und Seal mit, plauderteram Montagabend in seine neue ARD-Show „Gottschalk Liv Mit Michael „Bully“ Herbig“ plauderte er kurzweilig über dessen aktuelle Filmprojekte, machte sich so seine eigenen Gedanken zur Trennung von Heidi Klum und Ehemann Seal, erklärte den Zuschauern die neue Sendung und scherzte mit seiner Redaktion. Allerdings gab es in der von ihm proklamierten „Wohlfühl-Halbe-Stunde“ noch Luft nach oben, was Ablauf und Atmosphäre im Studio anbelangt.

Denn die 30 Minuten wurden dreimal kurz hintereinander von Werbung unterbrochen, ohne dass Gottschalk wirklich darauf vorbereitet schien. Das Wohnzimmer-Ambiente des Studios versprühte zwar Wohlfühl-Charme, doch wirkten die Witze und Monologe des 61-Jährigen so ganz ohne Zuschauerreaktion manchmal arg leblos.

Besser klappte es bei der Interaktion mit der Redaktion, die nebenan im offenen Studio sitzt, oder mit Herbig - da zeigte sich Gottschalks eigentliche Stärke: Nicht das Aufsagen von aufgeschriebenen Gags oder die geschliffene Anmoderation, sondern die spontane Reaktion auf Menschen, das Talent zur Improvisation, haben ihn zu einem der großen deutschen TV-Entertainer gemacht.

Für Dienstag kündigte Gottschalk gleich zwei Gäste an: Schauspieler Armin Rohde und Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer. Und außerdem gehe es um ein Eisbär-Baby, den Halbbruder von Knut: „Dann müssen Sie gucken, wenn’s nicht meinetwegen ist, dann wegen des Eisbärbabys. Ich brauche jeden Zuschauer“, sagte der 61-Jährige auf den Knien rutschend in ironischer Verzweiflung zum Fernsehpublikum.