Grausiger Fund am Straßenrand
Stadtbekannter Obdachloser in Solingen wurde getötet.
Solingen. Horror in der Morgenstunde: Freitag am frühen Morgen um 5.25 Uhr fand ein Anwohner einer ruhigen Seitenstraße im Solinger Stadtteil Ohligs den leblosen, blutüberströmten Körper eines Mannes auf einem Buschgrundstück - keine drei Meter vom Bürgersteig entfernt. Sofort alarmierte er den Rettungswagen und die Polizei. Ein Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Umgehend wurde eine Mordkommission eingerichtet, weil laut Polizei schon beim Auffinden des Opfers vieles auf ein Gewaltverbrechen hindeutete. Die Obduktion ergab, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelte. Von dem Täter fehlt jede Spur.
Bei dem Toten handelt es sich um einen 52-jährigen Obdachlosen. Er ist stadtbekannt und gehört seit rund zehn Jahren der Nichtsesshaften-Szene Solingens an. Er galt als eigenwilliger Außenseiter, der jedoch zu Passanten stets freundlich war.
Seine Markenzeichen: ein langer, grauer Rauschebart und ein silberfarbenes Fahrrad, mit dem er nie fuhr, sondern das er stets schob, um seine wenige Habe zu transportieren. In den letzten Jahren hatte er sich, so wissen Anwohner, tagsüber vornehmlich nur noch in der Ohligser Innenstadt und im Bereich des Hauptbahnhofs sowie in Parkanlagen aufgehalten.
Auch Kollegen von der "Platte" bestätigen, dass er alle Angebote, städtische oder kirchliche Notunterkünfte zu nutzen, kategorisch ausschlug: So übernachtete er bei Wind und Wetter im Freien. Sein Nachtlager - bestehend aus Schlafsack und einer Wolldecke - hatte er seit Februar unter dem Vordach eines leerstehenden Supermarktes aufgeschlagen.
Erst vor kurzem hatte ein Mord an einem Obdachlosen in Kamp-Lintfort für Schlagzeilen gesorgt.