Herr Knopp, Sie sind schon mit vielen Etiketten versehen worden. Zwei davon sind der Geschichtslehrer der Nation und der Pauschalreisen-Veranstalter in die NS-Vergangenheit. Welches passt besser?Knopp (lacht): Solche Titel sind nicht so mein Fall. Mir ist Guido Knopp, der Journalist und Historiker, am liebsten.

Als Historiker sind Sie umstritten. Kollegen werfen Ihnen "Historytainment" vor, die unterhaltende, emotionale Präsentation von Geschichte: Erinnerung als Zerstreuung. Trifft Sie diese Kritik?Knopp: Ich sehe sie sehr gelassen. Meine Redaktion kann sich nicht über einen Mangel an Erfolg, an Anerkennung und an guten Quoten beschweren. Unsere Geschichtsvermittlung richtet sich nicht nur an die, die schon alles wissen oder zu wissen glauben, sondern eben auch an die, die nichts oder wenig wissen. Für die schlagen wir die Schneise durch den Dschungel der Geschichte - mit gesicherten Fakten.