Hartmut Mehdorn: Der Sanierer

Hartmut Mehdorn — Ingenieur, Sanierer, Reizfigur — könnte seinen 70. Geburtstag am Dienstag in aller Ruhe feiern — wenn es an der Börse Aktien der Deutschen Bahn gäbe. Und wenn bei Air Berlin alles glatt laufen würde.

Doch Mehdorn ringt an der Spitze der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft hart darum, rote Zahlen in schwarze zu verwandeln. Genau wie einst als Chef der Bahn, bei der Mehdorn eine Ära prägte und doch abtreten musste.

Mit der Rettungsmission bei der Airline kann es der Berliner seinen Kritikern noch einmal zeigen. Verflogen ist Mehdorns Erbe bei der Bahn indes nicht. Auch wenn es schon drei Jahre her ist, dass er über eine Affäre um Massenkontrollen von Mitarbeiterdaten als Konzernchef stürzte. Aus der nationalen Bahn machte er einen globaler Transporteur, der auch in der Luft, zur See und auf der Straße Fracht bewegt. Sein Wunsch aber, den Einfluss der Politik zu verringern und die Bahn zu einem „normalen Unternehmen“ zu machen, blieb unerreicht — einen ersten Anlauf an die Börse stoppte der Bund 2004, den zweiten verhagelte ihm 2008 die Finanzkrise.

Gefeiert wird in Frankreich, der Heimat seiner Frau Hélène, mit Kindern und Enkeln. Red