Hashim Thacis Lebenstraum hat sich erfüllt: Er geht als der erste Regierungschef eines unabhängigen Kosovo in die Geschichte ein. Und das nur neun Jahre, nachdem er die Uniform der Kosovo-Befreiungsarmee UCK gegen Anzüge ausgetauscht hat. Schon bei den Parlamentswahlen im November 2007 hat er bewiesen, wie populär er ist: Seine Demokratische Partei Kosovos (PDK) bekam 34 Prozent der Stimmen und wurde mit Abstand die stärkste politische Kraft der bisherigen südserbischen Provinz. Der am 24. April 1968 in Buroje geborene Thaci studierte in Pristina Geschichte. Nach Aufhebung der Autonomie des Kosovos 1989/1990 durch den damaligen serbischen Präsidenten Milosevic verließ er seine Heimat. In Zürich studierte er internationales Recht und südosteuropäische Geschichte. 1993 wurde er einer der Gründer der UCK. Nach einer militärischen Ausbildung in Albanien kehrte er ins Kosovo zurück, wo er den Kampfnamen "Gjarper" (die Schlange) bekam. 1997 wurde er von einem serbischen Gericht wegen Terrorismus und Beteiligung an mehreren Morden in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt. Thaci ist verheiratet und hat einen Sohn.