Hennes VIII.: Geliebter Geißbock
Hennes VIII., Maskottchen des Fußball-Clubs 1. FC Köln, wurde am Montagabend hoffentlich in Sicherheit gebracht, als die Fans das Stadion-Innere fluteten und den fünften Aufstieg in die Bundesliga feierten.
Denn der Geißbock ist bisweilen leicht nervös, was er im März bei einem Spiel gegen den VfR Aalen unter Beweis stellte, als er in der Halbzeitpause zur Erheiterung des Publikums einen Fluchtversuch unternahm — vielleicht weil er nur ein müdes 0:0 gesehen hatte.
Die bockstarke Tradition beim FC ist ruhmreich und voller Legenden. 1950 begann die Regentschaft von Hennes I. Er war das Geschenk des Zirkus Williams und wurde nach dem damaligen Spielertrainer Hennes Weisweiler benannt. Er erlebte zwei Deutsche Meisterschaften und starb 1966 an „Altersschwäche“, wie auf der Club-Homepage liebevoll mitgeteilt wird. Hennes II. dagegen wurde 1970 von einem Schäferhund getötet — dass er Opfer eines Giftanschlags durch Gladbach-Fans wurde, wird vom Verein bis heute vorsorglich dementiert. Auch sonst erlebten die FC-Böcke seither nicht nur gute (Fußball-)Zeiten. Aber mit Hennes VIII. geht es wieder aufwärts. Bis in Liga eins, wo allerdings von allen Geißböcken ein starkes Nervenkostüm gefragt sein dürfte. tgr