„Hiltrud“ brachte den Schnee: Es ist Winter

Berlin (dpa) - Für die meisten Menschen in Deutschland blieb ein weißes Weihnachtsfest ein Traum. Jetzt aber können vielerorts die Schlitten aus den Kellern geholt werden. Tief „Hiltrud“ brachte Schnee, Sturm und klirrend kalte Temperaturen.

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Lange gar nicht, jetzt mit Macht: Mit viel Schnee, eisigen Böen und glatten Straßen hat der Winter Einzug in Deutschland gehalten. Vor allem im Westen und Süden türmten sich vielerorts mehr als zehn Zentimeter Neuschnee. Lange grün gebliebene Skipisten strahlten endlich in frischem Weiß. Die Winterbotin - Tief „Hiltrud“ - ist aber bereits Richtung Süden abgedreht, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach (DWD) mitteilte.

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Der Norden und der Osten bekämen darum auch von den Schneefällen der nächsten Tagen eher wenig ab. Knackig kalt hingegen wird es laut den Experten überall - zumindest im Westen und der Mitte Deutschlands ist es dazu oft schön sonnig.

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In den bayerischen Bergen freuten sich die Wintersportfans am Samstag über viel Neuschnee - der Lawinenwarndienst meldete jedoch für die Allgäuer und Werdenfelser Alpen auch gleich ein erhebliches Lawinenrisiko. Seit Donnerstag sind in den Alpen bis zu 20 Zentimeter Schnee gefallen, auf der Zugspitze und in den Hochlagen der Allgäuer Alpen sammelten sich 50 Zentimeter an.

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In Nordrhein-Westfalen wurde aus dem ersehnten Weiß meist rasch gräulicher Matsch, vor allem um Düsseldorf, Köln und Dortmund gab es Dutzende Unfälle auf glatten Straßen. In der Eifel, im Bergischen Land und Sauerland gebe es bis zu 15 Zentimeter Neuschnee, sagte eine Sprecherin des DWD. In Winterberg wurden bis zum Nachmittag rund 15 Lifte der Wintersport-Arena geöffnet. Das sei „noch nicht das Topangebot“, räumte eine Sprecherin ein. „Aber es wird.“

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Baden-Württemberg verwandelte sich über Nacht in ein Winterland. Im Schwarzwald lieferte eine mehr als 20 Zentimeter hohe Schneedecke massenhaft Material für Schneemänner und Schneeballschlachten. Die Kehrseite des Wintermärchens: Auf überfrorenen oder von Schneematsch rutschig gemachten Fahrbahnen gab es etliche Unfälle. Auf der verschneiten Autobahn 8 bei Stuttgart standen Verkehrsteilnehmer über 20 Kilometer im Stau. Zahlreiche Lastwagen standen quer und blockierten Straßen, wie die Polizei mitteilte. Auf dem Feldberg wurden die ersten der 35 Lifte geöffnet - zwei Wochen nach dem üblichen Saisonstart. Allerdings erreichten einige der Orkanböen auf dem Berg mehr als 100 Stundenkilometer. „Ich würde noch ein paar Tage warten“, riet eine DWD-Meteorologin den Wintersportlern der Region. Nicht nur wegen der Böen sei Vorsicht geboten: Unter der Last des Schnees könnten Äste und ganze Bäume wegknicken.

Deutlich mehr Unfallmeldungen als üblich gab es auch in Hessen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz. In der Eifel brachen etliche Bäume unter Nassschnee zusammen und blockierten Straßen, in einigen kleinen Ortschaften fiel zeitweise der Strom aus.

Der Wintereinbruch beschäftigte auch andere westeuropäische Länder: In den Alpengebieten der Savoyen kamen nach Angaben der Präfektur in Frankreich steckten etwa 15 000 Fahrzeuge wegen der Schneemassen fest. Betroffen waren viele Urlauber und Wochenendausflügler. In zahlreichen Gemeinden wie Albertville, Chambéry, Moutiers oder Aix-les-Bains wurden Notunterkünfte eingerichtet. Innenminister Bernard Cazeneuve appellierte an Autofahrer, Reisen nach Möglichkeit zu verschieben.

In Großbritannien traf es neben dem Straßenverkehr die Flughäfen in Liverpool und Bradford. Die Landebahnen seien zur Schneeräumung vorübergehend gesperrt worden, berichtete der Sender BBC. Gezeigt wurde zudem ein Video, in dem ein Skifahrer eine abschüssige Straße in Sheffield als Skipiste nutzt.