Historischer Geldregen: Milliarden-Jackpot ausgeschüttet
Washington (dpa) - Es war der allergrößte Haufen Geld, der sich jemals in einem Lotto-Jackpot angesammelt hatte. 1568 Millionen Dollar. Für diese ungeheure Summe der Lotterie Powerball haben nun in den USA mindestens drei Gewinner das sprichwörtlich ganz große Los gezogen.
4, 8, 19, 27, 34, Zusatzzahl 10: Das waren die richtigen Zahlen. Ob das schlimm ist, wenn man statt gut eineinhalb Milliarden jetzt nur einen jeweils satten dreistelligen Millionenbetrag bekommt?
Ob geteilt oder nicht: Den vollen Betrag bekommt nur, wer eine Auszahlung über 29 Jahre gestreckt wählt. Wer sofort Cash auf die Hand will, bekommt deutlich weniger.
Würde der jetzige Jackpot sofort ausbezahlt, wären es 983,5 Millionen Dollar. Das würde, geteilt durch drei, mit umgerechnet je 300 Millionen Euro immer noch ein Leben oberhalb der Armutsgrenze ermöglichen. Selbst dann, wenn der Gewinn ganz und gar versteuert werden muss.
Für mindestens drei Menschen in Kalifornien, in Florida und in Tennessee ändert sich das Leben nun sehr grundsätzlich. Powerball erklärte am Donnerstag, es könne gut sein, dass es noch mehr Gewinner gebe. Ganz sicher jedenfalls wurde eines der Glückslose in Chino Hills gezogen, einem der vielen Vororte von Los Angeles.
Der Seven Eleven Supermarkt von Chino Hill, später Mittwochabend, kurz nach der Ziehung. Eine Menschenmenge drängt sich, Hubschrauber lokaler Medien kreisen. Als einer der Angestellten strahlend seine rot livrierten Arme hochreißt, ist klar: Die neonkalte Annahmestelle schreibt Lottogeschichte. NBC zeigt Sprechchöre: „Chino Hill! Chino Hill!“
Die US-Medien waren und sind voll mit guten Ratschlägen für einen Gewinner. Ein Psychologe rät bei NBC, man solle sehr, sehr gut trennen, wer man ist und wer man sein will. Die „New York Times“ mahnt, man könne sich vermutlich kaum vorstellen, wie viel entlegene Verwandtschaft und plötzlich enge Freunde aus dem Gehölz kämen, würden sie des warmen Geldregens gewahr, von dem sie ein paar nährende Tropfen erhofften.
Alle raten: Zeit lassen. Anwalt suchen. Ja nicht groß auftrumpfen. Normal weiterleben. Die Geschichtsbücher: voll mit Menschen, die all das nicht beherzigt haben, die ihre Lottomillionen sofort auf den Kopf gehauen haben und sich nun verarmt fragen, was da eigentlich schiefging.
320 Millionen US-Amerikaner - minus mindestens drei - sind zumindest dieser Sorgen jetzt erstmal ledig, sie können sich auch im Büro nun wieder anderen Dingen zuwenden. In 44 Bundesstaaten wird Powerball gespielt, außerdem in der Hauptstadt Washington, in Puerto Rico und auf den Jungferninseln (US-Außengebiete).
Die Wahrscheinlichkeit für den Hauptgewinn lag bei eins zu 292,2 Millionen. Das ist nicht sehr hoch, vergleicht man das (wie die „New York Times“) mit der Wahrscheinlichkeit, vom Blitz erschlagen zu werden. Die liegt bei immerhin eins zu 1,9 Millionen.
Für, nun, „kleinere“ Gewinne zwischen 50 000 und zwei Millionen Dollar wurden in der jetzigen Ziehung mehrere Dutzend Gewinner gezogen. Einmal zwei Millionen gehen nach Iowa, fünfmal eine Million nach Michigan, dreimal eine Million nach Connecticut.
Eigentlich hatten die Powerballmacher genau das im Sinn, als sie im vergangenen Jahr die Regeln verschärften: mehr kleinere Gewinne, und die Chancen auf das ganz große Ding möglichst weit runterregeln. Für Powerball ist das Ganze ein gigantisches Geschäft. Noch wurde nicht mitgeteilt, wie viel Lose man in den vergangenen Tagen verkauft hat.
Vergleichsweise karg ausgestattet startete der Jackpot am 7. November 2015 mit 40 Millionen Dollar. 19-mal wurde danach gezogen, bis es jetzt geklappt hat. Wäre der Jackpot wieder nicht gezogen worden, wäre er auf zwei Milliarden Dollar angeschwollen, Cash sofort 1,24 Milliarden. Nächste Ziehung: Samstag. Im Topf sind wieder 40 Millionen.