Höchster Klima-Messturm der Welt eingeweiht

Manaus (dpa) - Im brasilianischen Amazonasgebiet ist der mit 325 Metern höchste Klima-Messturm der Welt der Wissenschaft übergeben worden - er soll künftig einzigartige Daten etwa zur Verteilung der klimaschädlichen Treibhausgase liefern.

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Der 150 Kilometer nordöstlich von Manaus gelegene Atto-Turm (Amazonian Tall Tower Observatory) wurde gemeinsam von Deutschland und Brasilien finanziert. Nach Angaben der Regierung betonte Brasiliens Wissenschaftsminister Aldo Rebelo zur Eröffnung am Samstag, der Turm werde sehr wichtige Daten liefern zum Zusammenspiel zwischen Natur und Entwicklung des Klimas.

Rebelo sprach von einem „Koloss für die Wissenschaft“. Der Stahlturm ist sogar 24 Meter höher als der Pariser Eiffelturm. Er befindet sich bewusst abseits menschlicher Einflüsse und soll künftig Erkenntnisse sammeln über Treibhausgase, Wolkeneigenschaften, Grenzschichtprozesse und den Transport von Luftmassen in der für das Weltklima wichtigen Regenwaldregion. Je zur Hälfte bezahlen die brasilianische und die deutsche Seite die Kosten von bis zu 8,4 Millionen Euro für den Bau und die ersten fünf Betriebsjahre, der Bund fördert das Projekt über das Forschungsministerium. Träger sind die Max-Planck-Institute für Chemie und für Biogeochemie, das brasilianische Bundesinstitut für Amazonasforschung (INPA) und die Uni des Staates Amazonas (UEA).