Höchststrafe für den Jungfrauenmörder
Michel Fourniret muss wegen Mordes an sieben Frauen lebenslang ins Gefängnis. Für die Angehörigen der Opfer war der Prozess eine Tortur.
Paris. Es kam nur die Höchststrafe in Frage. Selbst die drei Anwälte Michel Fournirets hatten keine mildernden Umstände angeführt, hatten der Geschworenenjury in ihren Abschlussplädoyers lediglich zu bedenken gegeben, dass auch ihr Mandant zur menschlichen Gattung gehört.
"Leider", hatte Maitre Pierre Blocquaux noch hinzugesetzt. 24 Stunden, lediglich unterbrochen von einer Mütze Schlaf, benötigten die fünf Frauen und vier Männer der Jury in Charleville-Mezieres, um einen der schlimmsten Serienmörder Frankreichs in allen Anklagepunkten für schuldig zu erklären.
Den Rest seines Lebens muss der 66-Jährige, der die Vergewaltigung und Ermordung sieben junger Frauen und Mädchen in den Polizeiverhören gestanden hatte, nun in Haft - ohne Aussicht, jemals wieder in Freiheit zu kommen.
Im Stehen, mit geschnittenen Haaren und gestutztem Bart, nahm Fourniret äußerlich ungerührt das Urteil hin.
Auch Fournirets Ehefrau Monique Olivier (59), die ihrem Mann die Opfer zuführte, bei den Vergewaltigungen der Mädchen und jungen Frauen assistierte und später, im Ehebett, die grausigen Szenen nachzuspielen pflegte, verurteilte die Jury zur Höchststrafe, verbunden freilich mit einer winzigkleinen Perspektive.
28 Jahre, so das Gericht, wird sie mindestens absitzen müssen, ehe sie den ersten Antrag auf Entlassung stellen kann. Auch sie zuckte mit keiner Wimper, als das Urteil fiel.
Die Strategie ihrer Anwälte, sie als Marionette ihres tyrannischen Mannes, als unterdrückte Ehefrau zu präsentieren, hatten keinen Glauben gefunden. Der Staatsanwalt hielt beide für "Monster".
Für die Angehörigen der Opfer war der Prozess eine Tortur. Schwer war Fournirets kalter Zynismus zu ertragen gewesen. "Wie ein Wilderer" sei er zur Jagd auf Jungfrauen aufgebrochen, ohne zu wissen, ob er "einen Fasan oder ein Kaninchen erbeuten" werde.
In keinem Moment hatte der schmächtige Mann die geringste Regung von Reue gezeigt. "Ich werde sie nicht um Verzeihung bitten für etwas, was ohnehin unverzeihlich ist", sagte er in Richtung der Familien.