Laridschani: Das Comeback

Der ehemalige Chefunterhändler des Iran bei den Atomgesprächen wurde zum Parlamentspräsidenten gewählt.

Ali Ardischir Laridschani feierte am Dienstag in Teheran ein überraschendes Comeback: Das Parlament wählte den 50-Jährigen gegen den erklärten Willen von Staatspräsident Ahmadinedschad zum Parlamentspräsidenten.

Laridschani, bis Oktober 2007 Chefunterhändler des Iran bei den komplizierten Atomgesprächen, ist damit zurück auf der politischen Bühne und kann sein prominentes Amt als Plattform nutzen, um bei der nächsten Präsidentenwahl Ahmadinedschad mit Erfolg herauszufordern.

Möglich wurde Laridschanis Triumph durch die jüngsten Wahlen. Die "kritischen Konservativen" um den studierten Philosophen und Mathematiker holten 20 Prozent, während Ahmadinedschads "Prinzipientreue" mit 40 Prozent die absolute Mehrheit verfehlten.

Zwar steht auch für Laridschani das Recht Teherans auf Nutzung der Kernenergie nicht zur Debatte. Aber anders als Ahmadinedschad vermeidet er dessen religiös aufgeladene Endzeitrhetorik. Sein sachlicher Ton beeindruckte auch im Westen. Das allein macht die Probleme gewiss nicht einfacher. Doch Rationalität ist Voraussetzung jeder Lösung. Schon deshalb ist Laridschanis Wahl eine gute Nachricht.