Nasa bejubelt Mars-Sonde
Die Raumsonde "Phoenix" hat den Mars erreicht. Das Aufsetzen der Sonde galt unter den Raumfahrt-Experten als schwierig.
Washington. Bilderbuchlandung auf dem Roten Planeten: Die amerikanische Raumsonde "Phoenix" hat am Montagmorgen den Mars erreicht. Nach fast zehn Monaten und einer 680 Millionen Kilometer langen Reise setzte die Sonde in der Nordpol-Region des Erd-Nachbarn auf. Zwei Stunden nach der Landung erreichten erste Live-Bilder der Marssonde das Kontrollzentrum der US-Weltraumbehörde Nasa.
Nach dem Aufsetzen der Sonde brach im Nasa-Kontrollzentrum frenetischer Jubel aus. "Nicht einmal in meinen Träumen hätte ich mir vorgestellt, dass alles so glatt verläuft", sagte "Phoenix"-Projektleiter Barry Goldstein. Die Sonde befinde sich in fast vollkommen flachem Gelände in der Nähe des Mars-Nordpols - dem Zielgebiet der Mission. Die Schwarz-Weiß-Bilder zeigten neben den Sonnensegeln auch Marslandschaft in der Umgebung mit Felsen und Steinen.
Marslandungen gelten als äußerst riskant: Mehr als die Hälfte der Mars-Missionen waren in den vergangenen Jahrzehnten fehlgeschlagen. Mehrere Sonden zerschellten beim Anflug auf den Planeten, verloren den Funkkontakt oder hatten andere schwere Probleme.
Auch das Aufsetzen des "Phoenix" in der Nacht zum Montag galt als Zitterpartie. Besonders problematisch war, die Sonde innerhalb weniger Minuten von rund 20 000 auf etwa zehn Stundenkilometer abzubremsen. "Sieben Minuten der Angst", beschrieb die Nasa den schwierigsten Teil der Mission. Es handelte sich um die erste Landung in der eisigen Nordpolregion des Roten Planeten.
In den nächsten drei Monaten soll der 2,4 Meter lange Roboterarm von "Phoenix" den gefrorenen Polarboden durchgraben. Die Expedition wird unter anderem untersuchen, ob das Eis nahe der Marsoberfläche regelmäßig schmilzt. Das würde bedeuten, dass es dort Lebensraum für Mikroorganismen gibt. Zu klären ist auch, ob der Boden lediglich wenige Zentimeter oder möglicherweise mehr als einen halben Meter tief gefroren ist. Das gesamte Projekt "Phoenix" kostet nach Angaben der Nasa rund 310 Millionen Euro.
Zugleich erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Erkenntnisse über den Klimawandel. Sie hoffen durch die Untersuchungen zu klären, warum aus dem einst feuchten und warmen Mars ein kalter Planet mit vereisten Polarkappen wurde.