Stanislaw Tillich : Der erste Ossi
Der 49-Jährige ist neuer Ministerpräsident in Sachsen - und zwar als erster Ostdeutscher in diesem Amt überhaupt.
Stanislaw Tillich ist neuer Ministerpräsident in Sachsen - und zwar als erster Ostdeutscher in diesem Amt überhaupt. Der Landtag in Dresden wählte den 49-jährigen CDU-Politiker am Mittwoch zum Nachfolger von Georg Milbradt (CDU), der wegen der Krise der Landesbank Sachsen LB zurückgetreten war. Tillich erhielt 66 von 121 abgegebenen Stimmen. Mindestens ein Abweichler aus den Koalitionsfraktionen von CDU und SPD stimmte damit nicht für ihn.
Auf den Schultern des neuen Regierungschefs ruhen viele Hoffnungen. Milbradt galt vor allem als guter Finanzpolitiker, der nur selten emotional punkten konnte und unter dem es in der Koalition mit der SPD oft holperte. Auch die Bundes-CDU hofft, dass mit Tillich wieder Ruhe in Sachsen einkehrt.
Der studierte Ingenieur bringt reichlich Kabinettserfahrung mit. In den Regierungen seiner beiden Vorgänger und politischen Ziehväter Milbradt und Kurt Biedenkopf (CDU) war er unter anderem Europa-, Umwelt- und Finanzminister.
Der zweifache Vater gehört der slawischen Minderheit der Sorben an. Er lebt nahe Bautzen im kleinen Ort Panschwitz-Kuckau in der Lausitz.