Hoffnungsschimmer: Das Öl sprudelt nicht mehr
Golfküste Ingenieure haben das Bohrloch vorerst geschlossen.
New Orleans. Die schwarze Fontäne am Grund des Ozeans ist vorerst versiegt. 87Tage lang schoss das Öl aus dem defekten Bohrloch in den Golf von Mexiko. Nun haben Experten mit Hilfe von Unterwasserrobotern in anderthalb Kilometern Tiefe eine tonnenschwere Abdichtkappe über die Öffnung der sprudelnden Ölquelle gestülpt. Nach und nach schlossen sie die Ventile, bis kein Öl mehr nach außen drang.
Die große Frage ist nun, ob die Dichtkappe dem Druck des hochsprudelnden Öls standhält - oder ob dessen Wucht die ganze Förderanlage sprengen und den Kampf gegen die Ölpest noch erschweren wird.
"Das ist ein ermutigendes Zeichen", sagte BP-Einsatzmanager Doug Suttles. Allen Beteiligten ist aber klar, dass der Einsatz nun vor kritischen Stunden und Tagen steht. Die Ingenieure wollen die Abdichtkappe nach Möglichkeit 48 Stunden - bis heute Abend - auf dem Bohrloch lassen und Messdaten einholen. Besonders wichtig ist die Druckmessung: Fällt der Druck deutlich, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass das Öl nun an anderer Stelle austritt.
Das Experiment soll abgebrochen werden, wenn der Druck mehr als drei Stunden lang sinkt. Dann müsste das Bohrloch wieder geöffnet werden. AFP