Hunderte Hinweise im Fall Mary-Jane
Zella-Mehlis (dpa) - Hunderte Hinweise zum Fall Mary-Jane sind bei der Polizei bis zum Dienstagnachmittag eingegangen - eine heiße Spur war wohl zunächst nicht dabei.
„Die Hinweise kommen aus ganz Deutschland, vor allem aber aus der Region“, sagte ein Sprecher in Suhl, drei Tage, nachdem das getötete Mädchen aus dem thüringischen Zella-Mehlis gefunden wurde. Es wurde weiter nach einem Begleiter der Siebenjährigen gesucht, den Zeugen gesehen hatten. Auch der Schulranzen des Kindes wurde noch nicht gefunden.
Kriminalbeamte sichteten, was vorrangig bearbeitet werden müsse, erklärte der Sprecher. Auch in anderen Polizeistellen prüften die Beamten Hinweise, die nach der Veröffentlichung des Phantombildes eines „zeitweiligen Begleiters“ der Siebenjährigen kurz vor ihrem Tod eingegangen sind. Wanderer hatten ihre Leiche am Samstag in einem Bach nahe des Ortes entdeckt. Das Mädchen war am Freitag nicht nach Hause gekommen.
Die Sonderkommission zum gewaltsamen Tod der Erstklässlerin ist um weitere 30 Ermittler auf etwa 80 aufgestockt worden. Mit den Suchkräften der Bereitschaftspolizei seien derzeit etwa 150 Kräfte im Einsatz, sagte der Sprecher. In den kommenden Tagen soll weitere Unterstützung aus anderen Polizeistationen kommen.
Bei der Suche nach Mary-Janes auffälligem roten Schulranzen gab es eine falsche Fährte: Eine rote Tasche, die in einem Altkleidercontainer in Geraberg entdeckt worden war, gehörte definitiv nicht Mary-Jane. Die Besitzer hätten ermittelt werden können, teilte die Polizei mit. Bereits am Sonntag war in dem Ort eine rote Tasche gefunden worden - mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls nicht der gesuchte Ranzen.
Am Dienstagabend wollte der Stadtrat des Südthüringer Ortes in einer Schweigeminute der Siebenjährigen gedenken. Am Montagabend hatten mehrere Hundert Kinder und Erwachsene in einem Trauergottesdienst an das tote Mädchen erinnert.