Husni Mubarak: Der Vermittler
Düsseldorf. Husni Mubarak, ägyptischer Präsident, sprach klare Worte: "Ägypten verurteilt die militärische Aggression in Gaza und macht Israel als Besatzungsmacht für die Toten und Verwundeten verantwortlich." Zugleich aber lud der 80-Jährige die israelische Außenministerin Zipi Livni zu Beratungen nach Kairo ein.
Viele Hoffnungen ruhen auf Mubarak: Tatsächlich verfügt der ägyptische Präsident wie kein anderer über Erfahrungen als Vermittler. Und tatsächlich steht kein Staatschef so sehr zwischen der westlichen und der arabischen Welt wie er. So gilt Ägypten als Hauptverbündeter der USA im Nahen Osten. Mubarak ist einer der wenigen arabischen Spitzenpolitiker, die diplomatische Beziehungen zu Israel unterhalten. Beim ersten Irak-Krieg 1991 stand Ägypten auf der Seite der USA. Der Lohn: der Erlass von Dollar-Schulden in zweistelliger Milliardenhöhe - nach Israel ist Ägypten der zweitgrößte Empfänger von US-Hilfen im Nahen Osten. Kein Wunder, dass es bei den Palästinensern deshalb viel Skepsis gibt. Der Ruf, Amerika-Freund zu sein, dürfte sein Handicap sein, wenn er nun vermitteln will: Die Palästinenser werden sich schwer tun, ihn als Friedensstifter zu akzeptieren.