„Idiotentest“ gefälscht: Ärzte unter Verdacht
Bochum. Im Zusammenhang mit gefälschten Haaranalysen und Führerschein-Gutachten haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mehrere Wohnungen und Geschäftsräume im Ruhrgebiet durchsucht.
„Wir ermitteln gegen sieben Beschuldigte, darunter zwei Ärzte“, sagte Bernd Bienioßek von der Staatsanwaltschaft Bochum. Die Ermittler hätten Unterlagen mitgenommen, Festnahmen habe es aber nicht gegeben.
Hintergrund war die Häufung von offenbar gefälschten psychologischen Gutachten und Haaranalysen, mit denen Drogen- und Alkoholsünder nach einer Sperre ihre Führerscheine wiedererlangt hatten. Bereits Ende 2010 waren einer Mitarbeiterin im Straßenverkehrsamt in Unna erste Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Ein Trainings-Institut, das offiziell Hilfe bei der Vorbereitung auf die als „Idiotentest“ bezeichnete medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) bietet, soll die Unterlagen gefälscht haben.
Den Ermittlern sind 40 Fälle bekannt, in denen die bei den Straßenverkehrsbehörden eingereichten Unterlagen ganz oder teilweise gefälscht waren. Für die Staatsanwaltschaft ist noch nicht klar, ob sich die Kunden des als „Geheimtipp für Führerschein-Probleme“ gehandelten Institutes strafbar gemacht haben. lnw