Verkehr In Düsseldorf und Köln suchen Autofahrer pro Jahr über 60 Stunden nach Parkplätzen

In der Stadt einen Platz für das Auto zu finden, kann ein echtes Ärgernis sein. Je länger die Suche dauert, desto mehr Sprit wird verbraucht. Eine langwierige Parkplatzsuche kostet also bares Geld.

Symbolbild.

Foto: M. Zanin/Archiv

Düsseldorf. Immer wieder kurvt man durch die gleichen Straßen. Ob wohl mittlerweile ein Parkplatz frei geworden ist? Gerade zu Stoßzeiten und in den Innenstädten, wo viele Menschen gleichzeitig hin wollen oder müssen, kann die Parkplatzsuche viel Zeit in Anspruch nehmen. Doch nicht nur Zeit: Je länger die Suche dauert, desto mehr Sprit wird verbraucht. Eine langwierige Parkplatzsuche kostet also bares Geld. Das zeigt auch eine neue Studie des Verkehrsdienstleisters Inrix.

41 Stunden verbringt ein Fahrer in Deutschland demnach durchschnittlich pro Jahr damit, einen Parkplatz zu suchen. In den NRW-Städten sind es noch mehr: Spitzenreiter ist hier Essen mit 64 Stunden pro Fahrer pro Jahr, gegenüber Dortmund mit 57. Die Kosten dafür beziffert die Studie pro Fahrer und Jahr in Essen auf 1390 Euro, in Dortmund auf 1239 Euro — Düsseldorf und Köln liegen mit 1337 Euro für 61 Stunden und 1302 Euro für 60 Stunden dazwischen.

Für die Studie wurden Fahrer in 30 Städten in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Deutschland befragt. Sie sollten selbst angeben, wie lange sie für die Parkplatzsuche brauchten und wie oft sie pro Woche einen Parkplatz suchten. Im deutschen Durchschnitt wurden zehn Parkvorgänge pro Woche angegeben. Die Parkplatzsuche dauerte durchschnittlich 8,6 Minuten bei Straßenparkplätzen und 6,1 Minuten in Parkhäusern.

Für die Berechnung der entstehenden Kosten wurden in der Studie drei Elemente hinzugezogen. Zum einen wurde der sogenannten Zeitwert einbezogen. Dieser hängt von den „Opportunitätskosten“ der verschwendeten Zeit ab — davon also, was die betreffende Person machen wollte. Bei beruflichen Fahrten zum Beispiel kann der Zeitwert durch die verlorene Arbeitszeit und deren Vergütung bestimmt werden. Da in der Studie nicht nach dem Vorhaben der Personen gefragt wurde, ging man davon aus, dass die Hälfte der Fahrten Pendlerfahrten sind, zehn Prozent geschäftliche Fahrten und 40 Prozent Privatfahrten. Zudem wurden die Kosten für den Kraftstoffmehrverbrauch während der Parkplatzsuche und die gesamtgesellschaftlichen Kosten, die durch eine höhere Emission des Fahrzeugs entstehen, einbezogen.

Ist endlich ein Parkplatz gefunden, stellt sich — vor allem in den Stadtzentren — meistens noch die Frage nach den Kosten. Einbezogen wurden in der Studie die Preise für zwei Stunden Parken im Umkreis von 1,5 Kilometern um das Stadtzentrum der untersuchten Städte. München ist mit sechs Euro deutscher Spitzenreiter bei den durchschnittlichen Parkgebühren. In NRW ist Parken im Zentrum von Dortmund und Essen im Durchschnitt doppelt so teuer (4 Euro), als in Düsseldorf und Köln.