Verkehr Rache an Autofahrern: Kölner parkt mit Rad „mal eben“ die Straße zu
In Köln hat ein Radfahrer eine Straße blockiert, um auf Probleme mit Autos auf Radwegen aufmerksam zu machen. Das Foto sorgt für Diskussionen.
Köln. Autos parken auf Radwegen, weil der Fahrer „mal eben“ etwas erledigt — ein leidiges Thema in vielen Großstädten. Am Wochenede hatte ein Kölner die Nase voll: Aus Rache parkte der Familienvater mit seinem Lastenrad eine Fahrspur zu. „Nur kurz zum Bäcker“ verriet ein Schild am Gepäckträger. Das Foto der Aktion vom 17. Juni veröffentlicht der Mann @megarosaelefant auf Twitter. Binnen zwei Tagen erreicht er vierstellige Likezahlen.
Der Urheber gibt sich in den Kommentaren zu seinem Tweet als Kommunalpolitiker zu erkennen, als Vertreter der „Gute Wählergruppe Köln“(GUT) in der Bezirksvertretung Köln-Innenstadt (BV 1). Eine Intenet-Recheche führt zum Namen Tom Geffe. Die Wählergruppe hat sich die Förderung des Radverkehrs auf die Fahnen geschrieben.
Das Zuparken der Straße sei ein Symbol gewesen, erklärt der @megarosaelefant unter seinem Tweet: „War nur kurz und nur für das Foto. Sollte die Absurdität der gängigen PKW "Entschuldigung" bei Parken auf Radstreifen verdeutlichen.“ Als Vater von Zwillingen und Rad-Berufspendler erlebe er oft genug Gefahren durch Kurzparker auf Radwegen.
Aufmerksamkeit für die Anliegen der Radfahrer hat er erreicht: Im Netzwerk Reddit macht das Bild ebenfalls die Runde. Und wird in 130 Kommentaren (Stand: 19. Juni, 12.30) heiß diskutiert — vor allem die Frage, was man denn in solchen Fällen machen sollte. Die Antworten reichen von ernst („Polizei oder Ordnungsamt rufen ist da eigentlich langfristig der richtige Weg“ (Toddy69)) über aggressiv („Nachts in die Lüftung pissen“ (Senchanokancho)) bis versöhnlich („So sehr mich das als Fahrradfahrer aufregt, bringt es nichts die Autofahrer in Sippenhaft zu nehmen. Da gibt es bessere Wege zu protestieren.“ (IfaqYurmama)). ger