Düsseldorf Ein eigener Parkplatz bleibt in Düsseldorf Luxus
Laut aktueller Studie eines Miet-Portals kostet ein Stellplatz in Düsseldorf im Durchschnitt 60 Euro im Monat. Je nach Stadtteil sind es aber deutlich mehr.
Düsseldorf. 635 704 Menschen haben ihren Hauptwohnsitz in Düsseldorf — und insgesamt 295 937 Autos angemeldet. Die müssen irgendwo parken — und genau da liegt seit Jahren das Problem. Die Stadt Düsseldorf nennt auf WZ-Nachfrage zwar die exakte Auto- und Einwohnerzahl zum Stichtag 31. Dezember 2016, weiß aber nicht, wie viele Parkplätze für die Autos vorhanden sind. Dass es zu wenige Stellflächen gibt, ist ihr jedoch bekannt: Auf der städtischen Internetseite ist angegeben, dass zwölf Prozent des Verkehrs auf Düsseldorfs Straßen „Parksuchverkehr“ ist. Das heißt nichts anderes, als dass etwa jeder achte Autofahrer gerade Ausschau nach einem Parkplatz hält.
Ein eigener Stellplatz oder eine Garage ist je nach Stadtteil Luxus. Laut aktueller Studie eines Online-Immobilienportals kostet ein Stellplatz in Düsseldorf im Monat durchschnittlich 60 Euro. Das ist allerdings nur der Mittelwert, in besonders beliebten oder dicht bebauten Wohnlagen schlägt die Stellplatzmiete auch schon mal mit mehr als dem Vierfachen zu Buche. In Oberkassel wird zurzeit beispielsweise eine Garage für 280 Euro angeboten. In Lichtenbroich hingegen ist ein Stellplatz für zehn Euro zu haben.
Düsseldorfer können aber nicht nur von Privaten Stellplätze mieten, sondern mit Glück einen — meist günstigeren — Stellplatz in einer Anwohnerquartiersgarage ergattern. Dort können die Bürger einen Platz mieten, deren Wohnsitz maximal 500 Meter Luftlinie vom Garagenstandort entfernt liegt.
Dort sein Auto dauerhaft zu parken, ist allerdings für viele Anwohner nur eine theoretische Möglichkeit. Denn nicht in jedem Stadtteil gibt es dieses Angebot. Außerdem sind die Plätze sehr gefragt und die Garagen gut ausgelastet. Insgesamt sind in Düsseldorf in 17 Stadtteilen 76 Quartiersgaragen verzeichnet, in denen es insgesamt 4985 Stellplätze gibt. Diese sind zu etwa 83 Prozent ausgelastet. Das heißt, nur etwa 848 sind noch frei.
Gerade in Stadtteilen wie Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt oder Pempelfort, in denen der Parkdruck besonders hoch ist, sind die Stellplätze gefragt. Hier liegt die Auslastung zwischen 72 Prozent in Friedrichstadt und sogar 100 Prozent in Oberbilk. In Altstadt, Carlstadt, Ober- und Niederkassel gibt es hingegen gar keine Quartiersgaragen.
Durchschnittlich kostet ein Platz hier etwa 61 Euro. Der Preis für den günstigsten liegt bei 30 Euro — nämlich an der Roßstraße in Golzheim oder an der Färberstraße in Bilk. Von den 13 Plätzen, die an der Roßstraße zur Verfügung stehen, sind etwas weniger als die Hälfte besetzt — die 70 Stellplätze in Bilk sind hingegen schon komplett belegt.
Der teuerste Platz kostet 105 Euro und liegt an der Kö — hier gibt es zehn Plätze in der Tiefgarage, die über die Breite Straße zu erreichen ist, sowie zehn Plätze im Parkhaus des Stilwerks, das über die Grünstraße zugänglich ist. Über deren Auslastung konnte die Stadt aber keine Auskunft geben.
„Parkdruck ersteht dort, wo viele Pkw sind und hinwollen und gleichzeitig geringe Kapazitäten bestehen“, sagt Stadt-Sprecher Volker Paulat. Heißt: Nicht nur in den Wohnvierteln wird es knapp, sondern auch in der Innenstadt. Besucher von außerhalb, die in Düsseldorf einkaufen wollen, sind ebenso auf Parkplätze angewiesen wie jene Menschen, die in der Innenstadt arbeiten und jeden Morgen in der Nähe ihres Büros parken wollen.
Für diese gibt es in der Stadt rund 13 500 Stellplätze auf Parkplätzen und in Parkhäusern in Tiefgaragen, die über das städtische Parkleitsystem zu finden sind. Dabei geht es aber vorwiegend um Stellplätze für ein paar Stunden oder einen Tag — dauerhaft zu mieten sind davon nur die wenigsten.