Blitzatlas In NRW schlagen Blitze am zweithäufigsten ein
Karlsruhe. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland, in das pro Quadratkilometer die zweitmeisten Blitze einschlagen — hinter Sachsen. Zu diesem Schluss kommt das Unternehmen Siemens, das in Karlsruhe eine Zentrale zur Erfassung von Blitzeinschlägen betreibt.
Siemens hat jetzt den Blitzatlas 2015 herausgegeben.
Im Bundesländer-Ranking 2015 liegt Sachsen mit durchschnittlich 2,35 Blitzeinschlägen je Quadratkilometer vor NRW (1,88) und Sachsen-Anhalt (1,69). Hauptstadt der Blitzeinschläge ist Schweinfurt. Pro Quadratkilometer gingen dort im vergangenen Jahr rechnerisch 4,5 Blitze nieder. An zweiter Stelle folgt der Erzgebirgskreis in Sachsen (4,3).
Trotz der hohen Platzierung NRWs bleiben viele Städte in unserer Region auf unauffälligen Plätzen in der Statistik. Remscheid belegt mit 2,71 eingeschlagenen Blitzen pro Quadratkilometer (202 Blitze insgesamt) Platz 37 von 403. Wuppertal landet auf Platz 158 (1,58 Blitze pro QKM/insgesamt 266), Krefeld auf Rang 164 (1,54/211), Solingen auf dem 305. Platz (0,95/85) und Düsseldorf beinahe ganz am Ende - auf Rang 395 (0,36/85).
Insgesamt zählte Siemens mit rund 550 000 Blitzeinschlägen eine im Vergleich niedrige Zahl. 2014 waren es fast 623 000. Die Gewitteraktivität schwankt von Jahr zu Jahr stark. „Im Jahr 2015 gab es in Deutschland auffallend wenige Gewitter“, sagte der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern. 2007 etwa war das mit mehr als 1,1 Millionen Blitzeinschlägen ganz anders.
Jeder Blitz erzeugt eine elektromagnetische Welle, die über mehrere hundert Kilometer hinweg gemessen werden kann. Der Informationsdienst in Karlsruhe greift auf Daten von rund 160 Mess-Stationen in Europa zu.
Ein Ziel der Messungen sei es, die Vorhersage von Gewittern zu verbessern, sagte Thern. dpa/ecr