Interview mit der neuen Kollegin des ´Bullen von Tölz´: „Die Schlusspointe gehört Otti“
Am Montagabend beginnt die neue Staffel des „Bullen von Tölz“ auf Sat.1. Katharina Abt spielt die neue Kollegin Nadine an Ottfried Fischers Seite. Der WZ gab sie ein Interview.
Frau Abt, wann werden Sie denn ein erstes Mal zum Benno "Hase" sagen?
Abt (lacht): Wohl nie. Das war so ein Gag, der sich ganz wunderbar zwischen Ottfried Fischer und Katerina Jakob herangebildet hat. Das ist nicht zu kopieren.
Wird Ihre Beziehung ähnlich kuschelig-rau sein?
Abt: Ganz anders. Wir sind in unseren Rollen vor allem Kollegen, die sich freundschaftlich respektieren. Ich hoffe allerdings, die Autoren lassen uns genügend Raum für gelegentliche Kabbeleien.
Und dass die "Mama" die Nadine gern mit ihrem Sohnemann verkuppeln möchte, bleibt ein Dauer-Gag?
Abt: Nein, das ist nur in der ersten Folge so. Ich drehe derzeit allerdings gerade eine Szene, wo es die Mama hinaus in die Ferne zieht und sie noch der Nadine Anweisungen gibt. Sie soll dafür sorgen, dass der Benno gut den Haushalt führt und immer frische Wäsche hat und so weiter. Die Nadine ist natürlich einigermaßen entsetzt.
Wie fühlt man sich denn zwischen zwei solchen schauspielerischen Massiven wie Ruth Drexel und Ottfried Fischer? Ein bisschen erdrückt?
Abt: Nein. Schon weil klar ist: Die Serie gehört zunächst mal diesen beiden, die beiden machen sie so beliebt. Der Nadine, zum Glück, bleibt dabei eigener Spielraum. Aber die Schlusspointe gehört immer Otti, das ist Naturgesetz.
Fischer kommt vom Kabarett mit seinen ad hoc gesetzten Pointen, Sie vom Theater, wo man weniger auf rasche Wirkung hin spielt. Wie vertragen sich beide Ebenen?
Abt: Ich kann vom Otti sehr viel lernen. Vor allem rasch auf den Punkt zu kommen. Denn so langsam er wirkt, so schnell ist er in der Birne. Nur manchmal muss man ihn zügeln. Nicht noch einen Trabi-Witz bitte, nicht nochmal etwas über FKK in der DDR.
Sie sind als Nadine sehr forsch, sehr sportlich. Wird man Sie auch mal traurig sehen?
Abt: Das, fürchte ich, sprengt ein wenig den Rahmen einer Serie, die ja als Komödie angelegt ist. Einmal werde ich einer alten Liebe wiederbegegnen, das ist etwas melancholisch, aber natürlich ziehe ich als Siegerin von der Wallstatt.
Sie waren ja schon beim "Elefanten" auf Sat. 1 als Kommissarin dabei. Warum spielen Schauspieler eigentlich so gern Ärzte und Kommissare?
Nadine Katharina Abt ist als frisch aus "Meckpom" eingetroffene Kollegin Nadine in diesem und dem nächsten Jahr zunächst jeweils fünfmal dabei. Danach wird man weitersehen.
Serien-Liebe Die Theaterschauspielerin - in Düsseldorf in Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" zu sehen - hat keine Scheu vor Serien: "Die sind Ensemble-Arbeit, und ich liebe Ensembles."