Jacksons Testament: Vater soll leer ausgehen

Seine Fans bekommen ihr Eintrittsgeld für die geplante Konzert-Reihe in London zurück.

Los Angeles. Michael Jackson hat kurz vor seinem Tod noch eifrig für sein geplantes Comeback geprobt und dabei äußerlich einen fitten Eindruck gemacht. Der Konzertveranstalter veröffentlichte gestern Fotos des 50-Jährigen, wie er im Staples Center in Los Angeles noch zwei Tage vor seinem plötzlichen Herzversagen singt und tanzt. Auf den Fotos wirkt Jackson dynamisch und zufrieden. Im Hintergrund ist der Schriftzug "This Is It!" zu sehen - das Motto seiner in London geplanten Konzertserie.

Ein Testament aus dem Jahr 2002 könnte Klarheit über die Verteilung des Nachlasses von Jackson geben. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, teilte der Sänger in diesem letzten Willen sein Erbe unter seiner Mutter, den drei Kindern und einer oder mehreren Wohltätigkeitsorganisationen auf. Sein Vater Joe und seine beiden Ex-Frauen sollen leer ausgehen.

Jackson hat Schätzungen zufolge zwar bis zu 500 Millionen Dollar Schulden hinterlassen. Vor allem seine lukrativen Musikrechte könnten das Minus aber bei weitem aufwiegen. "Bis jetzt ist weder der Familie noch uns ein Testament vorgelegt worden", erklärte der Rechtsanwalt der Eltern, Londell McMillan. Dem Bericht zufolge könnte ein Rechtsanwalt das Testament morgen einem Gericht in Los Angeles übergeben.

Der Veranstalter der geplanten Jackson-Konzerte in London versprach indes, die Eintrittspreise voll zu erstatten. Da Jackson "zu Lebzeiten seine Fans liebte, obliegt es uns, sie mit derselben Ehrfurcht und Achtung nach seinem Tod zu behandeln", sagte der Chef des Konzertveranstalters AEG Live, Randy Phillips.

Die Karteninhaber sollen am Mittwoch auf der Internetseite www.michaeljacksonlive.com weitere Informationen erhalten. Der Verlust durch den Einnahmeausfall mit Karten, Fanartikeln, Werbung und anderer Exklusivvermarktung wird auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. Insgesamt wurden etwa eine Million Eintrittskarten verkauft. Der Konzertveranstalter hatte 46 Konzerte angesetzt.

Dienstagabend berichtete der Internetdienst tmz.com ohne Berufung auf konkrete Quellen, Jackson sei auf keinen Fall der biologische Vater seiner drei Kinder. Sie seien in künstlicher Befruchtung außerhalb des Mutterleibs gezeugt worden. Derweil verdichten sich die Hinweise auf Medikamentenmissbrauch als Todesursache. Bei einer Durchsuchung von Jacksons Villa wurden zwei große Plastikbeutel mit Medikamenten gefunden.