Jaques Chirac: Der Volksnahe
Jacques Chirac, Ex-Staatschef Frankreichs, wird Donnerstag 80. Mehr als 40 Jahre lang stand er im Rampenlicht der Politik. Er war Bürgermeister von Paris, mehrfach Minister, zwei Mal Premier und leitete zwölf Jahre lang als Präsident die Geschicke seines Landes.
Doch seit einem Schlaganfall ist der konservative Politiker gesundheitlich angeschlagen.
Chirac bemühte sich stets um Volksnähe. Er trinkt noch immer lieber Bier als Champagner und liebt deftige Gerichte. Mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) diskutierte er im Elsass bei Sauerkraut und Kalbskopf über die EU-Politik. Bei Besuchen in der Provinz genoss Chirac das Bad in der Menge.
Einen Schatten auf Chiracs Lebenslauf wirft aber seine Verurteilung zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe wegen Vorteilsnahme und Veruntreuung im vergangenen Dezember. Seiner Popularität schadete dies aber nicht. Außenpolitisch fuhr Chirac mit seiner Vorstellung eines unabhängigen und starken Frankreichs im Kielwasser von Republikgründer Charles de Gaulle. Seine politischen Gegner sahen hinter der bodenständigen Fassade einen Machtmenschen, einen „Killer“, der nicht zögerte, Konkurrenten kaltzustellen. Red