Jean-Claude Juncker: Der beliebte Retter

Jean-Claude Juncker schafft es immer wieder, in der deprimierenden Euro-Krise für Heiterkeit zu sorgen — immer dann, wenn der luxemburgische Regierungschef und Chef der Euro-Gruppe mit seinem trockenen Humor Dinge auf den Punkt bringt.

So sagte er im Herbst 2011, nachdem der damalige griechische Premier Giorgios Papandreou ein Referendum zum Euro-Rettungspaket angekündigt hatte: „Wir haben Papandreou, ohne ihm einen wirklichen Vorwurf zu machen, darauf hingewiesen, dass sein Benehmen illoyal ist.“ Das Referendum wurde abgeblasen.

Junckers Humor könnte ein Grund dafür sein, dass der 57-Jährige nun in einer Forsa-Umfrage für den „Stern“ zum beliebtesten ausländischen Euro-Retter der Deutschen gekürt wurde. Ihn hielten 76 Prozent der Befragten für sympathisch.

Der konservative Politiker ist seit 1995 Premierminister, damit der dienstälteste EU-Regierungschef, überzeugter Europäer und ein alter Hase im Politgeschäft. Bei Konflikten in der EU tritt er oft als Vermittler auf. Der studierte Jurist spricht fließend Deutsch und ist in den deutschen Medien sehr präsent. Seit 1979 ist er verheiratet.