Kältewelle treibt Preis für Heizöl auf Rekordniveau

Wer jetzt bestellt, muss wochenlang auf die Lieferung warten. Schifffahrtswege sind zugefroren. Die Nachfrage ist groß.

Düsseldorf. Noch Anfang Januar schien der Winter gelaufen zu sein. Milde Temperaturen, bei Vielen blieb die Heizung aus. So mancher dachte, sein Heizöl reiche bis zum Frühjahr — weit gefehlt. Nun kommt das eisige Erwachen.

Viele Verbraucher müssen kurzfristig nachordern; in der Folge schoss der Heizölpreis auf den höchsten Wert seit dreieinhalb Jahren. Für 100 Liter Heizöl mussten Kunden am Mittwoch (bei Abnahme von 3000 Litern) nach Berechnungen des Marktbeobachters Tecson im Durchschnitt 92,80 Euro bezahlen.

Udo Peters von der Verbraucherzentrale NRW rät Kunden: „Machen Sie eine Sammelbestellung mit Nachbarn, um über die Menge den Preis niedrig zu halten.“ Mittelfristig werde dieser sinken, sobald es wärmer wird.

Nur können viele Verbraucher nicht mehr warten, denn ihre Tanks sind leer. Wer jetzt bestellt, muss dennoch Geduld haben. Je nach Region kann es zwei bis vier Wochen dauern, bevor das Heizöl eintrifft. Die Nachfrage ist groß und viele Schifffahrtswege sind zugefroren.

Mit dem Heizölpreis steigt auch der Preis für Diesel. Zahlten Kunden in der letzten Januarwoche noch im Schnitt 1,42 Euro je Liter, waren es in der ersten Februarwoche bereits 1,45 Euro. Ausschlaggebend sei der „saftige Rohölpreis“, sagt Karin Retzlaff vom ADAC. In der Folge klettern auch die Benzinpreise. Rohöl war am Mittwoch mit 116 Dollar je Barrel so teuer wie noch nie in diesem Jahr.

Der hohe Ölpreis hat sich auch bei Dieben herumgesprochen. In Arnsberg zapften Unbekannte Reserven eines Händlers an. Die Beute: 1000 Liter Heizöl.