Kult-Sporthosen Jogginghose und Leggins: Athleisure-Mode für die Frau

Köln (dpa/tmn) - „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, so lautet ein häufig genanntes Zitat von Karl Lagerfeld. Ausnahmsweise lag der Modemacher, dem ansonsten ein nahezu unfehlbares Händchen für Trends nachgesagt wird, damit falsch.

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Mittlerweile sind die Sporthosen auch abseits der Turnhallen, Fitnessstudios und der Couch zum absoluten Kult-Kleidungsstück geworden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Athleisure-Trends.

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Das Wort setzt sich aus dem englischen Wort „athletic“ sowie „leisure“ für Freizeit zusammen. Aber Athleisure wird nicht nur in der Freizeit getragen. Denn wie Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts in Köln, erklärt, wirke man im Athleisure-Stil nun mal sportlich und dynamisch - Eigenschaften, die gerade auch im Geschäftsleben gut ankommen.

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Dazu kommt, dass viele Stücke der Athleisure-Mode körpernah geschnitten - und damit ziemlich sexy sind. Vor allem Oberteile haben vielfach Einsätze aus dem luftdurchlässigen Textilnetzgewebe Mesh oder Ausschnitte, die Haut zeigen. Und man darf eines nicht unterschätzen: Sportkleidung ist wunderbar bequem.

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Doch man greift für diesen Modestil nicht einfach nur zu den üblichen Sportklamotten. Es geht um den richtigen Mix, etwa aus schmalen und weiten Silhouetten, erklärt Müller-Thomkins. „Und das durchaus originell, wie zum Beispiel eine Kombi von Rüschenkleid und Leggins zeigt. Ebenfalls angesagt: ein weit schwingender Glockenrock zum körpernahen Top oder sogar Bustier.“

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Vor allem aber die Leggins, die vor einigen Jahren ein überraschendes und fulminantes Comeback gefeiert hat, ist Mittelpunkt des Athleisure. Die Shopping-Beraterin Andrea Lakeberg aus Berlin rät: „Dabei sollte man möglichst auf schlichte Stücke zurückgreifen. Schwarz geht immer.“ Das kann eine einfarbige Leggins sein, mit einem aufgedruckten Logo oder in Mesh-Optik. „Kunterbunte Leggins dagegen sollten wirklich nur dem Work-out vorbehalten bleiben“, so Lakeberg.

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Doch Leggins allein machen noch kein Athleisure. „Deshalb ist die Anschaffung von ein, zwei engen Tops durchaus eine Überlegung wert“, findet die Modeberaterin. „Allerdings: Ob diese bauchfrei sein müssen, wie für diese Saison angesagt, bleibt der Trägerin vorbehalten. Als Faustregel gilt: So ab 30 sollte man sich bauchfrei wirklich leisten können.“

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Eine weitere Ergänzung der Garderobe für Athleisure-Kombinationen sind eine Trainingsjacke und eine schmale Jogginghose. Mit diesem Grundstock kann man bereits viele Outfits verwirklichen — und genau davon lebt der Athleisure-Look. „Wenn man eine Sports-Leggins mit High Heels, einem Pailletten-Top und einem stylishen Blazer kombiniert, ist man damit auch für den Besuch der angesagten Lounge bestens angezogen“, sagt Lakeberg.

Ein weiteres Kombi-Beispiel: „Toll ist auch der Kontrast zwischen Romantik und Sportlichkeit: Ein mehrlagiger Tüllrock zusammen mit einem Trainings-Top — das ergibt einen ganz neuen, spannenden Look.“ Gut, diese Kombination ist nicht in jedem Beruf jobtauglich, aber für die Freizeit auf jeden Fall.

Wer keinem Dresscode im Berufsleben unterliegt, kann auch hier den Athleisure-Trend mitmachen. „So kann man eine der aktuellen, schmal geschnittenen Jogginghosen wunderbar mit einem edlen Blazer und einer schlichten Longbluse kombinieren und erhält einen ebenso kontrastreichen wie edlen Look, der sich völlig problemlos in den Joballtag integrieren lässt“, sagt Stylistin Ritchie Karkowski aus Timmendorfer Strand.

Gerade im Berufsleben hat die Sportkleidung auch einen Vorteil: Die verarbeiteten High-Tech-Materialien knittern nicht und sehen auch nach vielen Stunden immer noch top gepflegt aus. Zudem sind moderne Sport-Materialien atmungsaktiv und transportieren Körperschweiß nach außen — im Sommer sicher kein schlechter Zusatznutzen.

Damit Athletics aber im Büro gut aussieht, sollte man die Sportsachen nicht nur möglichst kontrastreich kombinieren. „Edler Schmuck und schöne Schuhe tragen ebenfalls dazu bei, diesen Look salonfähig zu machen“, erklärt Karkowski. „Und auch ein dezentes Make-up ist wichtig, damit man nicht tatsächlich wirkt, als sei man gerade aus dem Studio gekommen und habe nur vergessen, sich umzuziehen.“