Juri Luschkow: Moskaus Stadtvater
Juri Luschkow tritt seine fünfte Amtszeit als Moskauer Bürgemeister an. Der 70-Jährige wurde gestern vom Stadtparlament mit Mehrheit im Amt bestätigt. Präsident Wladimir Putin hatte ihn vorgeschlagen, Gegenkandidaten gab es nicht.
Düsseldorf. Der vierfache Familienvater wurde im Juni 1992 von Staatspräsident Boris Jelzin zum Oberbürgermeister Moskaus ernannt. Seitdem steht er an der Spitze der 12-Millionen-Metropole. Luschkow, auch "Stadtvater" oder "der Mann mit der Schiebermütze" genannt, hat bereits ein großes Infrastrukturprogramm angekündigt: Er will den öffentlichen Personennahverkehr und das Straßensystem weiter ausbauen. Kritiker werfen dem leidenschaftlichen Fußballspieler und Biennenzüchter allerdings Korruption vor. Seine Frau Elena Baturina gilt laut Forbes-Liste als die reichste Frau Russlands. "Hände weg von unserem Bürgermeister", "Luschkow - lebenslang" - mit diesen Parolen hat eine Moskauer Initiative gestern seine Wiederwahl begrüßt. Sechs Menschen, die gegen die Wiederwahl protestiert hatten, wurden festgenommen. Aber Kritik ist Luschkow nach 15 Jahren im Amt sowieso gewohnt.