Kai von Bargen muss vier Jahre hinter Gitter

Ehemaligem Henkel-Sprecher wird hohe kriminelle Energie attestiert.

Düsseldorf. Der ehemalige Henkel-Sprecher Kai von Bargen (43) ist am Dienstag wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und Urkundenfälschung zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Mit fingierten Dokumenten hatten er und ein Mitangeklagter (47) mehr als 40 Millionen Euro ergaunert.

Sie hatten Forderungen gegen den Henkel-Konzern erfunden und im Rahmen sogenannter Factoring-Geschäfte weiterverkauft. Die Geschäftsführerin (53) einer der Opfer-Firmen verlor durch diese Tricks ihren Job. Sie lebt nun von Sozialhilfe.

Der mitangeklagte und einschlägig vorbestrafte Thomas H. wurde zu fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen Mittäter Willy L. war kurz vor dessen Tod wegen schwerer Erkrankung eingestellt worden. Von Bargen, ehemaliger Chefredakteur eines lokalen Radiosenders, hatte die Affäre mit einer Selbstanzeige aufgedeckt und ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Dafür hatte das Gericht ihm eine Haftsstrafe von vier- bis viereinhalb Jahren in Aussicht gestellt. Das Gericht bescheinigte ihm am Dienstag "hohe kriminelle Energie", die Staatsanwaltschaft hielt ihm vor, seine bürgerliche Existenz komplett vernichtet zu haben. Ob Kai von Bargen oder sein Komplize in Revision gehen, ist noch unklar.