Karneval: Der Zoch nimmt eine Umleitung

Düsseldorfs Rosenmontagszug zieht auf neuen Wegen. Wir geben Tipps für Familien und Kamelle-Jäger.

Düsseldorf. Es geht früher los als sonst, und wer seit langem seinen Stammplatz am Zugweg hat, schaut am Rosenmontag möglicherweise in die Röhre. Denn die 70 Wagen und rund 5500 Teilnehmer ziehen auf neuen Wegen. Wegen einer Großbaustelle in Bilk musste der Zugweg erheblich verändert werden.

Das ändert sich: Wie die nebenstehende Grafik zeigt, setzt sich der Zug wie bisher am Rheinufer in Bewegung. Von dort aus geht es zum Rathaus und durch die Altstadt weiter. An der Haroldstraße machen die Narren einen Bogen und marschieren dann zur Königsallee. Von dort aus geht es - anders als bisher - in Richtung Norden bis zur Klever Straße, wo sich der Zug auch auflöst. Neu ist auch, dass es bereits um 12.35 Uhr losgeht.

Wo man am besten sieht: An der breiten Kaiserstraße zum Beispiel hat man beste Sicht auf die Wagen. Problem: Am Ende des Zugweges ist nicht mehr so viel Wurfmaterial übrig. Erstmals werden am Grabbeplatz in der Altstadt wie in Köln auch Zuschauertribünen aufgestellt. Für 65 Euro (inklusive Essen und Getränke) gibt es noch einige Restkarten.

Tipps für Familien: Wer mit Kindern zum Rosenmontagszug geht, sollte die engen Straßen der Altstadt meiden. Dagegen geht es an der Heinrich-Heine-Allee am Hofgarten eher beschaulich zu - und wenn die Kleinen keine Lust mehr haben, kann man durch den Park problemlos den Rückzug antreten.

Für Kamelle-Jäger: Erfahrungsgemäß haben auch die Jecken Ermüdungserscheinungen. Am meisten geworfen wird in der Regel direkt am Anfang und vor dem Rathaus, wo die Fernsehkameras stehen. Doch wie gesagt haben viele am Ende des Zuges ihr Pulver schon verschossen, weil das Wurfmaterial nicht richtig eingeteilt worden ist.

Samstag: Los geht esum 10.30 Uhr mit dem großen Biwak der Roten Funken auf dem Neumarkt, beidem die großen Traditionskorps, das Dreigestirn und die kölschenKarnevalsbands zu sehen sind. Eintritt frei. Am Abend wird es gruseligin den Stadtteilen Mülheim, Buchforst und Kalk: Der Geisterzug istunter dem Motto "Mutter Ääd hät Hetzewallung" unterwegs. Sammelplatzist um 18 Uhr die Ecke Wiener Platz/Genovevastraße. Start: 19 Uhr.

Sonntag: Die Schull- und Veedelszöch ziehen traditionell amKarnevalssonntag auf dem gleichen Weg wie der Rosenmontagszug durch dieInnenstadt. An den Schullzöch (Schulzügen) beteiligen sich über 30Schulen, die Veedelszöch (Quartier- oder Stadteilzüge) werden vonebenso vielen Stammtischen, Nachbarschafts- und Stadteilvereinenbestritten. Die Züge starten etwas früher als sonst um 10.30Uhr amChlodwigplatz.

Montag: Der Zoch - der größte Rosenmontagszug Deutschlands -geht in diesem Jahr bereits um 10.30Uhr statt wie gewohnt um 11 vor 11Uhr am Chlodwigplatz los und hat eine Gesamtlänge von etwa siebenKilometern. Für den 6,5 Kilometer langen Weg braucht er über vierStunden, so dass die bis zu einer Million Zuschauer genügend Zeit zumfeiern haben. Motto: "Jeschenke för Kölle - uns Kulturkamelle."

Dienstag: Für die Jecken, die noch nicht genug haben, gibt esdie Veedelszüge in den Stadtteilen. Empfehlenswert sind die Umzüge inEhrenfeld (Start 13.45Uhr), Nippes (13.30 Uhr) und Mülheim (14 Uhr).step